Politische Überraschung auf Mallorca: Der ehemalige balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá tritt aus seiner bisherigen Partei, der konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP) aus. Gleichzeitig wolle er sein Mandat im spanischen Senat abgeben, wie er in einem offenen Brief am Mittwoch (23.1.) mitteilte.

Innerhalb der Balearen-PP galt Bauzá als Vertreter des konservativen und zentralistischen Flügels. Für Widerspruch - auch in den eigenen Reihen - sorgte seine aggressive Sprach- und Bildungspolitik. An den Insel-Schulen sollten beispielsweise vermehrt Spanisch und Englisch und weniger Katalanisch unterrichtet werden.

Nach der Wahlniederlage wählten die Konservativen der Balearen den ehemaligen Landwirtschaftsminister Biel Company zu ihrem Vorsitzenden, der als Gegenspieler Bauzás gilt. Bauzás Austritt erfolgt wenige Monate vor den Kommunal- und Regionalwahlen. Ob Bauzá möglicherweise für eine andere Liste kandidieren möchte, blieb zunächst unklar.

In dem Brief kritisierte Bauzá die "neue PP auf den Balearen", die ihm zu regionalistisch sei: "Nach langer Reflexion kann ich nicht mehr darüber hinwegsehen, dass ich nicht mehr einer Partei angehören kann, die ich insbesondere auf regionaler Ebene unmöglich wählen kann." /tg