"Sie hinterlassen ihre Spuren wie ein Hund, der an die Ecke pinkelt, um sein Revier zu markieren", beschwert sich Enriqueta Carbonell. Sie ist eine von vielen Anwohnern im In-Viertel Santa Catalina von Palma de Mallorca, die sich über die immer häufiger auftauchenden Graffitis an den Hauswänden aufregen.

"Anfangs haben sie auf Zäune oder Mauern gemalt, mittlerweile suchen sie sich Hauswänden im ganzen Viertel aus", so Carbonell weiter. Gerade dort, wo ausländische Investoren erst kurz zuvor Millionen in Haus- und Fassadenrenovierungen gesteckt hätten und die Immobilienpreise so in für viele Mallorquiner unereichbare Höhen trieben, gingen die Sprayer mit Vorliebe vor.

"Das ist Vandalismus", findet eine der Betroffenen. Versicherungen würden für die Beseitigung in der Regel nicht aufkommen, da die Fassaden zwar beschmiert, nicht aber beschädigt seien. Auch Palmas Stadtwerke Emaya kümmern sich nicht um die Graffitis an Privathäusern. Anwohner hoffen nun auf eine Versammlung mit der Emaya-Vorsitzenden Neus Truyol, um mit ihr die Probleme zu besprechen.

Auch vor denkmalgeschützten Gebäuden wie den Mühlen "Molinos del Jonquet" machten die Sprayer nicht halt. "In den meisten Fällen hat das nichts mit Kunst zu tun, es sind einfach nur Schmierereien", so Anwohnerin Enriqueta Carbonell. /somo