Der Stadtrat von Palma de Mallorca hat am Mittwoch (22.5.) beschlossen, externen juristischen Beistand zu holen, um den Abriss der Elendssiedlung Son Banya auf rechtlicher Ebene voranzutreiben. 95 Baracken stehen noch in der Siedlung, die oft als Drogensupermarkt von Mallorca bezeichnet wird. Sie alle sollen mittelfristig dem Erdboden gleichgemacht werden, einige Anwohner weigern sich jedoch, ihre Häuser zu verlassen.

Wie das Rathaus in einer Pressemitteilung bekannt gab, sei man zuversichtlich, die verbleibenden Häuser abzureißen. Dafür müssen die rund 90 Familien zunächst in andere Viertel umgesiedelt werden - ein Unterfangen, das sich bereits in der Vergangenheit als schwierig herausstellte. Denn neben dem knapp bemessenen Wohnraum in Palma haben viele Wohnungseigentümer zudem Vorbehalte gegenüber den Son-Banya-Bewohnern.

Hintergrund: Die Geschichte des "Drogen-Supermarkts"

Hintergrund: Zuhause im Drogen-Ghetto von Mallorca

In einer ersten Abrissphase im vergangenen Jahr war es immer wieder zu Problemen gekommen - auch, weil Bewohner einen Teil der Häuser einfach über Nacht wieder aufbauten und handgreiflich gegenüber den Arbeitern wurden. Trotzdem gibt sich die Dezernentin für Soziales im Rathaus optimistisch. Das Ziel sei weiterhin, dass Son Banya bis spätestens 31. Dezember 2020 verschwunden sei. Allein für die Beauftragung von Anwälten und juristischen Experten will das Rathaus in den kommenden anderthalb Jahren 248.000 aufbringen. /somo