Sie setzten ihr Leben aufs Spiel, um Urlauber bei der Flutkatastrophe vom 9. Oktober 2018 auf Mallorca aus den Wassermassen zu retten. Jetzt sollen Miquel Montoro und Miguel Galmés eine Ehrung vom spanischen König erfahren.

Es war am späten Nachmittag jenes verhängnisvollen 9. Oktobers, als Miquel Montoro von seiner Finca bei Sant Llorenç aus mitbekam, dass vier niederländische Urlauber ganz in der Nähe in einem Auto feststeckten, das bereits von den Wassermassen umringt war. Schnell sprach er sich mit seinem Nachbarn Miguel Galmés ab, und die beiden fassten einen mutigen Entschluss: Nur mit einem Seil gesichert sollte Galmés sich durch die Fluten bis zum Auto vorkämpfen. Gesagt getan. Montoro, der seinen Nachbarn so gut es ging zu sichern versuchte, wurde beinahe von einer vorbeitreibenden Butangasflasche getroffen, Galmés stürzte sich selbst bis zum Hals in die braunen Fluten.

Hintergrund: Schadensbilanz zur Flutkatastrophe

Ihr riskantes Vorhaben hatte Erfolg: Galmés schaffte es, die unter Schock stehenden Niederländer - darunter auch eine gehbehinderte ältere Frau - ebenfalls mit einem Seil zu sichern und sie allesamt in Sicherheit zu ziehen. Außerhalb des Gefahrenbereichs beruhigten die Mallorquiner die Flutopfer, holten sie in ihre Häuser und warteten gemeinsam, bis das Unwetter vorüber gezogen war.

Seit Dienstag (18.6.) sind die beiden Lebensretter nun in Madrid. Dort wird ihnen am Mittwoch (19.6.) König Felipe offiziell für ihre Verdienste danken. Zugegen sein werden auch die Infantin Leonor und ihre Schwester Sofía. Wie die beiden Helden schon im Vorhinein betonten, sind sie nicht die einzigen gewesen, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Bekannt ist beispielsweise auch die Geschichte eines deutschen Radfahrers, der ein Kind aus den Fluten zog. Insgesamt starben 14 Menschen im Inselosten. /somo