Die Nationalpolizei hat in der Operation "Sileño" auf Mallorca 22 Personen festgenommen. Ihnen wird Menschenhandel, Zwangsprostituition, Drogenhandel und illegale Einwanderung vorgeworfen, wie es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag (27.6.) heißt.

Die Ermittlungen begannen im vergangenen November, als zwei Personen bei der Polizei Anzeige erstatteten. Sie klagten an, dass in einem bekannten Bordell in Palma de Mallorca Transsexuelle und Frauen aus Lateinamerika ausgebeutet würden.

Die Opfer wurden mit falschen Versprechen nach Spanien eingeschmuggelt. Für diesen Dienst hatten sie bei den Menschenhändlern Schulden zwischen 7.000 und 14.000 Euro.

In dem Bordell wohnten bis zu fünf Personen in einem Zimmer. Die Polizei fand letztlich zehn Zwangsprostituierte. Die Opfer mussten an sechs Tagen die Woche 20 Stunden pro Tag für die Freier zur Verfügung stehen. Die Hälfte der Einnahmen ging an die Betreiber des Bordells.

Ein Großteil der Opfer wurde aus Brasilien eingeschleust. Um die Frauen gefügig zu machen, drohten die Menschenhändler mit schwarzer Magie. Die Opfer stammten aus einem sehr gläubigen Teil von Brasilien. Die Polizei fand in dem Bordell auch einen Altarraum, der für schwarze Messen genutzt wurde.

Bei der Durchsuchung fanden die Beamten ebenso 50.000 Euro Bargeld und eine Marihuana-Plantage mit 200 Pflanzen. Neben der Zwangsprostitution haben die Menschenhändler für 5.000 Euro auch Scheinehen durchgeführt, damit die Opfer eine Aufenthaltserlaubnis erhielten.

Die 22 festgenommenen Personen sind im Alter zwischen 21 und 51 Jahren und kommen aus Bulgarien, Brasilien, Spanien, Kolumbien, Italien und Portugal. Die Polizei weist darauf hin, dass sich Opfer jederzeit unter der Telefonnummer +34 900 10 50 90 oder per Mail an trata@policia.es an sie wenden können. /rp