Die erstarkende Frauenbewegung auf Mallorca und im Rest Spaniens hat auch die traditionelle Piratenschlacht von Pollença erreicht. Mehr als 70 Frauen haben sich zusammengeschlossen, um nach über 150 Jahren wieder als Christinnen an der Schlacht der „Moros y cristianos" in der Gemeinde im Norden von Mallorca teilzunehmen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Man müsse nur noch einige formelle Fragen klären, so Sprecherin Marga Cifre. Schließlich könne niemand die Frauen rechtlich an der Teilnahme hindern. Die Initiative verweist dabei auch auf die älteste bekannte Ausgabe des Festes um die Piratenschlacht um das Jahr 1859, bei dem auch Frauen kämpften.

Die Frauen hatten sich bereits vor einigen Monaten unter dem Namen "La Mala Pècora" zusammengeschlossen, um künftig aktiv bei der Nachstellung der historischen Schlacht mitzukämpfen statt nur zuzuschauen. In den sozialen Netzwerken kämpfen sie unter dem Hashtag #JoTambéVullLluitar ("Ich will auch kämpfen") für ihre Rechte.

Das Fest findet jedes Jahr am 2. August statt. Anlass ist die Legende um Joan Mas, einem einfachen Bürger von Pollença, der am frühen Morgen des 31. Mai 1550 noch im Nachthemd, aber mit Schild und Schwert auf die Straße sprang und den ersten Zweikampf gegen den türkischen Piraten Dragut ausfocht. Ein Heer von Einwohnern aus Pollença schloss sich ihm an und drängte die Piraten aus dem Ort. /lw

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