Eine Bürgerbewegung in Portocolom, dem Küstenörtchen im Osten von Mallorca, macht sich sorgen: Gleich 15 neue Hotels könnten in den kommenden Jahren im Ortskern entstehen. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Schuld ist eine teilweise Änderung der Bebauungsverordnung, die in der vergangenen Legislaturperiode von der Gemeinde Felanitx, zu der Portocolom gehört, abgesegnet wurde. Ziel war, einzelne Hotelprojekte im Zentrum von Felanitx zu ermöglichen. "Zu unserem erschrecken haben wir dann aber festgestellt, dass diese Regeländerung auch Portocolom betrifft", sagt Miquel Àngel Lobo, Sprecher der Initiative "Salvem Portocolom" (Lasst uns Portocolom retten). "Es gibt bis zu 15 Gebäude im Ortskern, die nach diesem Erlass in Hotels verwandelt werden könnten.

"Unverantwortlich"

Die Bürgerinitiative warnt vor der Überfüllung des kleinen Hafendorfes. Lobo rechnet, dass es inklusive der rund 2.000 legalen Touristenbetten rund 3.500 bis 4.000 Gästebetten in Portocolom gibt. "Angesichts dieser Zahlen wäre es unverantwortlich, hier auch noch zusätzliche Hotels zu ermöglichen", so der Sprecher.

Hintergrund: Jetzt ziehen die Hotels auf die Dörfer von Mallorca

Portocolom hat in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Probleme erfahren, die auch in anderen Touristenorten angeprangert werden: die massive Zahl an Autos und Booten, die schwer zu entsorgende Menge an Müll und die Unmöglichkeit, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Salvem Portocolom fordert von der Gemeindeverwaltung nun, die Regeländerung für das Küstenörtchen rückgängig zu machen. /pss