Rückschlag für den norwegischen Geschäftsmann Erik Oren, der unter dem Firmennamen Alzina Living in Son Espanyolet auf Mallorca mehrere Häuser gekauft hat, um sie touristisch zu vermieten. Das balearische Tourismusministerium hat in dieser Woche die vorläufigen Genehmigungen für zwei der Unterkünfte verweigert. Nachdem bereits im vergangenen Jahr Unregelmäßigkeiten in zwei Häusern entdeckt worden waren, die Oren für eine Ferienvermietung renovieren ließ, wurden dem Norweger Fristen eingeräumt, um die Defizite zu beseitigen. Mehrfach, so geht es aus einem Schreiben des Tourismusministeriums hervor, hat Oren auch versucht, das zu tun.

Allerdings ging er dabei offensichtlich nicht gründlich genug vor. Mit dem Schreiben, das am Montag (29.7.) verschickt wurde, verweigerte das Tourismusministerium die vorläufige, DRIAT genannte Genehmigung für die beiden Häuser, die im Carrer Barrera nebeneinanderstehen. Ohne die DRIAT-Lizenz allerdings kann Oren auch keine endgültige Genehmigung beantragen. Vor der Verabschiedung des neuen Gesetzes zur Regulierung der Ferienvermietung 2017 seien Tausende der DRIAT-Lizenzen vergeben worden, so ein Sprecher der Stadt Palma. Dann allerdings seien die Bedingungen für Ferienvermieter strenger geworden. Und den neuen Bedingungen sei nun Oren nicht nachgekommen. Im Tourismusministerium kann ein Sprecher keine näheren Angaben über die Gründe machen, die zur Verweigerung der Lizenz führten. „Nicht behebbare Mängel" hätten zu der Entscheidung geführt. Wie die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca" schreibt, sei die Lizenz verweigert worden, weil die Häuser nach der Renovierung weder eine Endabnahme durch die Stadt noch eine Bewohnbarkeitsbescheinigung vorweisen können. Eine weitere Unterkunft, Can Siete, verstieß laut der Zeitung gegen die Auflage, mindestens fünf Jahre alt zu sein, um als touristische Unterkunft genutzt werden zu können. Das Haus war noch im Bau, als die Genehmigung beantragt wurde. Die Fünf-Jahres-Regel führte das Tourismusministerium ein, um die Spekulation zu stoppen.

Unterkunft noch im internet

Der Norweger machte sich offenbar nicht viel aus den negativen Nachrichten aus dem Tourismusministerium. Am Mittwochnachmittag (31.7.) war zumindest die Villa Barrera bei Airbnb noch zu buchen. Für die Zeit vom 5. bis 10. August etwa werden rund 2.500 Euro fällig, 390 Euro pro Nacht. Das Haus ist für maximal sechs Erwachsene geeignet. In der Beschreibung steht, dass es sich um ein komplett ­legales Haus mit einer touristischen Lizenz handle. Alzina Living besitzt im Viertel Son Espanyolet noch drei Häuser, die das Unternehmen touristisch vermarktet. Ursprünglich wollte Oren in dem Viertel, das sich seit ­einigen Jahren bei ausländischen Investoren ­enormer Beliebtheit erfreut, sechs Ferienunterkünfte anbieten.

Die Aktivitäten von Alzina Living sorgen im Viertel von Beginn an für Ärger. Anwohner beklagten sich bereits mehrfach über unzumutbaren Partylärm, der aus den vermieteten Häusern drang. Die Urlauber hielten sich nach Berichten der alteingesessenen Einwohner des Viertels den ganzen Tag am Pool auf und konsumierten häufig große Mengen Alkohol. „Wir vermieten nicht an Party-Gruppen", sagte Erik Oren bereits vergangenes Jahr der MZ. In den Mietverträgen seien strenge Hausregeln angeführt, leider halte sich nicht jeder der Gäste daran. Nach zwei Verwarnungen würden die Gäste rausgeschmissen, so Oren. „Wir wollen die Stille und den Charme des Viertels erhalten."