Notfall am Naturstrand Es Trenc, eine große Yacht hat am Samstag (24.8.) Feuer gefangen. MZ-Leserin Tanja Weiss wurde Augenzeugin des Vorfalls.

"Wir waren selbst mit einem Boot dort unterwegs und bemerkten gegen 17.30 Uhr einen seltsamen Geruch, als ob etwas schwelen würde", sagt sie der MZ am Telefon. Dann sahen sie Rauch, der aus dem Heck eines Schiffes drang, das nicht weit weg von ihnen ankerte. "Das Löschschiff war sehr schnell da, die Besatzung wurde von Bord geholt. Ich habe drei Mann an Deck gesehen." Insgesamt wurden 15 Personen in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde offenbar niemand. Zwei Rettungsboote waren im Einsatz.

"Die Feuerwehr versuchte dann, das Schiff zu löschen. Aber erfolglos. Bald brannte das ganze Schiff lichterloh." Sie selbst sind dann vorsichtshalber in den Hafen zurückgekehrt. "Viele sind gefahren, es hat bestialisch gestunken und einmal hat es laut geknallt. Wahrscheinlich war das eine Gasflasche. Uns wurde es dann zu gefährlich."

Ein Löschflugzeug kam schließlich zum Einsatz, so konnte das Feuer gestoppt werden. Doch von der Yacht war nicht viel übrig geblieben, das gesamte obere Deck war abgebrannt. Laut Feuerwehr habe es sich um einen sehr komplizierten Einsatz gehandelt. Am Abend habe man versucht, dass Schiff in eine Werft nach Palma zu schleppen. Auf dem Weg dorthin sei das Feuer wieder ausgebrochen. Die Yacht sank schließlich fünf Meilen vor dem Cap Blanc. Es liegt jetzt in 50 Meter Tiefe. Ein Dieseltank konnte von den Rettungskräften geborgen werden. Zwei weitere sollen untergegangen sein. Treibstoff soll nicht ausgelaufen sein. Im Meer am Strand Es Trenc schwammen am Tag danach Wrackteile umher.

Es Trenc wurde 2017 zum Naturpark erklärt, er befindet sich gegenüber dem Nationalpark Cabrera. Im Naturpark Es Trenc-Salobrar befinden sich 1448 Hektar Land und 2226 Hektar Wasserfläche unter besonderem Schutz. "Die Gefahr, das auslaufender Treibstoff dem Ökosystem schadet, ist enorm", sagt ein mallorquinischer Umweltexperte der MZ. Er könne nicht verstehen, warum das Schiff nicht schon früher außerhalb des Naturparks geschleppt und von den vielen Badegästen am Strand entfernt worden sei.

Bei dem Schiff soll es sich um die "D'Anglaterre" handeln. Die 33 Meter lange Luxusyacht mit sechs Kabinen und einer Kapazität für zwölf Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder konnte für 63.000 Euro wöchentlich gechartert werden. Sie verfügte über eine Klimaanlage, WLAN und einen Whirlpool im Innenbereich.

Erst vor kurzem hatte eine Yacht vor dem Hafen Port Adriano Feuer gefangen. Bei dem Vorfall wurde eine Person schwer verletzt. Die Yacht brannte aus und sank. /lk