Der historische Sóller-Zug auf Mallorca, auch Roter Blitz genannt, bleibt in Händen der Einheimischen. Der Fonds Goros Investments, der für 25 Millionen Euro möglichst alle Aktien übernehmen wollte, hat am Donnerstag (5.9.) von seinen Kaufplänen Abstand genommen. Man werde die Übernahme zumindest vorerst nicht weiterverfolgen, hieß es.

Zuvor hatten am Dienstag (3.9.) zehn von elf Mitgliedern des Aufsichtsrats, die zusammen 57 Prozent der Aktien halten, ihre Entscheidung mitgeteilt, nicht zu verkaufen. Somit war es für Goros unmöglich, das gesteckte Ziel von mehr als 50 Prozent der Aktien zu erreichen. Nach eigenen Angaben hielt Goros bereits vor dem Kaufangebot 27 Prozent der Aktien.

Hintergrund: Sóller will den Roten Blitz nicht verkaufen

Im Ort dürfte die Entscheidung der überwiegend anonymen Investoren für Erleichterung sorgen. In Sóller, wo der Zug eine Art Heiligtum ist, stieß das Angebot überwiegend auf Ablehnung.

Hintergrund: Die Geschichte des Roten Blitz

Die 172.000 Aktien der Bahngesellschaft Ferrocarril de Sóller S.A. sind auf rund 800 Aktionäre verteilt. Bei den meisten handelt es sich um Sóller-Bewohner, die häufig kleine Pakete von zum Beispiel zehn oder 20 Aktien halten. Oft ist es ein Erbe der Vorfahren, die die Bahngesellschaft vor über 100 Jahren gegründet hatten, um den Sóller-Zug samt Bahntunnel und damit den Ausweg aus der Abgeschiedenheit des Orangentals zu ermöglichen. /jk