Rückstände von Kunststoffen befinden sich inzwischen überall - selbst im Urin von Prominenten auf Mallorca. Das ist die Botschaft einer Kampagne, die von einer Laboruntersuchung von Urinproben von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens begleitet wurde. In den Proben von 20 Prominenten von den Balearen-Inseln und der Nachbarregion Katalonien konnten Wissenschaftler 23 verschiedene Kunststoff-Substanzen nachweisen.

Angestoßen hatte die Kampagne die Umweltstiftung Rezero. Auf den Balearen beteiligten sich Persönlichkeiten wie der Maler und Bildhauer Miquel Barceló, die Umweltaktivistin Margalida Ramis, der Arzt Maties Torrent, der Sänger Pau Debon und Victòria Maldi, die Wissenschaftler Antoni Aguiló und Manu San Félix, der Schauspieler Antoni Gomila, die Meeresforscherin Salud Deudero sowie die Fußballerin Mariona Caldentey. Alle gaben eine Urinprobe ab, die dann in einem spezialisiertes Labor in Norwegen untersucht wurden.

Es seien noch viele Studien nötig, um die Schäden durch die Omnipräsenz des Plastiks für Umwelt und menschliche Gesundheit zu untersuchen und zu verstehen, betonte Roser Badia im Namen der Rezero-Stiftung. Bekannt sei allerdings, dass Stoffe, die zum Beispiel aus der Verpackung von eingeschweißtem Obst oder einer Plastikflasche stammen, sich auf die Hormone auswirken können. Dies könne Entzündungen auslösen, Krebs begünstigen oder zu Fettleibigkeit, Diabetes und Unfruchtbarkeit führen. Die Stiftung wandte sich mit einem Appell an Bürger und Institutionen, die Nutzung von Plastik drastisch einzuschränken.