Der Poseidongras-Überwachungsdienst des balearischen Umweltministeriums hat in diesem Jahr seine Aktivitäten im Vergleich zum letzten Sommer verdoppelt. 121.245 Maßnahmen zum Schutz der Seegraswiesen seien erfolgt, inklusive Informationsveranstaltungen und Beratungstätigkeiten über Funk.

Die Umweltschützer setzten in diesem Jahr 15 Boote ein, um in den geschützten Zonen unterwegs zu sein. 86.207 ankernde Schiffe wurden dabei kontrolliert, 8.504 Boote mussten ihre Anker lichten, weil sie in verbotenen Bereichen ankerten. Das bedeutet, knapp 10 Prozent der überprüften Schiffe haben dem Poseidon-Gras Schaden zugefügt. Dem Poseidongras-Überwachungsdienst geht es in erster Linie darum, die Skipper über ihr eventuell schädliches Verhalten zu informieren. Strafen werden von ihnen nicht verhängt.

Dafür sind andere Inspektoren zuständig. Nach einem Dekret der Balearen-Regierung aus dem Jahr 2018 stehen 650 Quadratkilometer Poseidongras vor den Küsten Mallorcas unter besonderen Schutz. Theoretisch müssen Bootseigner mit einer Strafe zwischen 100 Euro und in besonders schweren Fällen 2 Millionen Euro rechnen, wenn sie die Wiesen mit ihren Ankern schädigen. Allerdings sind die Karten, auf denen die Seegraswiesen verzeichnet sind, unvollständig. Darum müssen wohl erst einmal detaillierte Karten angefertigt werden, bevor die Strafen auch juristisch Bestand haben. /lk

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