Das Thema Leitungswasser ist auf Mallorca ein leidiges. Zwar gibt es inzwischen genügend Untersuchungen, die belegen, dass das Wasser in Palma de Mallorca bedenkenlos aus dem Hahn trinkbar ist. Allein: Es schmeckt - zumindest verglichen mit Mitteleuropa - eher bescheiden. Das soll sich nun ändern. Palmas Bürgermeister José Hila (Sozialisten) hat am Freitag (11.10.) ein Projekt der Stadtwerke Emaya vorgestellt, das zum Ziel hat, in Zukunft den Anteil Quellwasser am Leitungswasser auf 25 Prozent zu erhöhen. Derzeit sind es 17,7 Prozent. Geschafft werden soll das mit einem neuen System der "Ultra-Filtrierung", wie es Hila ausdrückte. Die Arbeiten für die Einrichtung dieses Systems sind bereits vergeben, das Projekt hat ein Budget von 5,5 Millionen Euro.

Die neue Filteranlage soll auf dem Emaya-Gelände von Son Tugores gebaut werden. Wie Hila weiter erklärte, können derzeit rund 500 Liter Wasser pro Sekunde behandelt werden. Wenn die neuen Mikrofilter in Betrieb seien, könne das Doppelte an Volumen behandelt werden. Auf diese Weise soll das Wasser, das aus dem Hahn kommt, statt einer Mineralisierung von 500 Milligramm derzeit nur noch auf 350 bis 400 Milligramm kommen, etwa so viel wie in einer Flasche Mineralwasser. Immer wieder hat Emaya in der Vergangenheit versucht, mit verschiedenen Maßnahmen die Menschen dazuzubringen, das Leitungswasser in Palma zu trinken.

Hintergrund: Wird Wasserschleppen in Palma bald überflüssig?

Der Stadt Palma geht es mit diesem Projekt auch darum, die Menge an Plastikmüll durch Wasserflaschen deutlich zu reduzieren. Derzeit werden in Palma pro Jahr und Person 117 Wasserflaschen (1,5 Liter) konsumiert. Hila rechnet damit, dass mit dem neuen System bis zu 2.000 Tonnen Plastikabfällen vermieden werden können. /jk