Die spanische Zentralregierung kommt ihren Verpflichtungen zur Finanzierung der Kläranlagen auf Mallorca nicht nach. Zehn Monate nach der Einigung über ein Finanzierungsabkommen über 360 Millionen Euro hat Madrid noch immer nicht seine Unterschrift geleistet, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Bereits in diesem Jahr sollten 40 Millionen Euro aus Madrid und 40 Millionen Euro von der Landesregierung fließen, um die zum Teil marode Infrastruktur zur Wasseraufbereitung auf der Insel instandzusetzen. Man habe bereits dreimal nachgehakt und konkrete Projekte präsentiert, heißt es im balearischen Umweltministerium - ohne Erfolg. Und da die Projekte kofinanziert seien, könne man sie nicht alleine beginnen.

Traditionell kommen die Balearen bei der Regionenfinanzierung zu kurz. Bei dem Treffen Anfang des Jahres zwischen Ministerpräsidentin Francina Armengol und Spanien-Premier Pedro Sánchez war Besserung gelobt worden.

Die Landesregierung ist für die Instandhaltung der meisten Kläranlagen auf Mallorca zuständig, mit Ausnahme etwa von Palma, Calvià und Sant Llorenç, die kommunal verwaltet werden. Vergeblich wartet man auf Mallorca bislang auch auf Investitionen in Höhe von 120 Millionen Euro, die laut einer Einigung von 2009 in die Modernisierung der Kläranlagen von Palma und Can Picafort fließen sollten.

Gerade die Anlage von Palma gilt als veraltet und überlastet, so dass immer wieder ungeklärtes Wasser ins Meer gelangt. /ff