Nach Jahren der teilweise exorbitanten Steigerungen könnten die Zimmerpreise in den Hotels auf Mallorca im kommenden Jahr wieder merklich zurückgehen. Gründe dafür gibt es viele: Die Wirtschaft im Euroraum lahmt, die Mitbewerber im östlichen Mittelmeer sind erstarkt, das Wetter in Nordeuropa wird zusehends besser - und nicht zuletzt ist da die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook. Diese sorgt derzeit dafür, dass die Hoteliers der Insel ihre Zimmerkontingente, die Thomas Cook und die deutschen Töchter Neckermann, Bucher Reisen und Öger Tours bereits für das kommende Jahr gebucht hatten, wieder unter die Leute bekommen müssen. Und das wiederum führt zu nachvollziehbaren Preisnachlässen.

Die Chefin der Hotelkette Riu, Carmen Riu, sagte bei einer Veranstaltung zur Zukunft des Tourismus auf der Insel am Donnerstag (24.10.) im Hotel Nixe Palace: "In diesem Moment werden niedrige Preise angesetzt, damit andere Reiseveranstalter die Zimmer unter Vertrag nehmen." Sie könne das voll und ganz verstehen. "Wir werden nun Angebote machen müssen, wie wir sie in den vergangenen vier, fünf Jahren nicht gemacht haben", sagte sie weiter. Zumindest die kommende Saison und 2021 düften unter diesen Vorzeichen verlaufen, schätzt Riu.

Sie rief die Hoteliers dazu auf, nicht der Versuchung zu verfallen, im Zuge der Preisnachlässe auch die Qualität einzuschränken. Vielmehr sollten die Unternehmen ihre Gewinne ein wenig zurückschrauben, aber keinesfalls am Service am Kunden sparen.

Carmen Riu fiel bereits Anfang Oktober durch klare Worte auf, als sie forderte, die Zahl der Urlauber auf den Balearen zu beschränken. /jk