Pablo Iglesias, Podemos-Chef und Präsidentschaftskandidat seiner Partei, wählte Freitag (1.11.) den Kongresspalast von Palma de Mallorca, um mit einer kämpferischen Rede vor mehr als tausend Zuhörern in den Wahlkampf zu starten. Nachdem sich trotz monatelangen Ringen keine Regierungskoalition finden konnte, findet am 10. November in Spanien eine Neuwahl statt.

Der Führer von Podemos griff seinen Erzfeind, den Sozialisten und Pedro Sánchez (PSOE), mit einem Lob für die balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol an. "Ich bin sicher, dass Armengol gerne alleine regieren würde, aber sie ist intelligent und weiß, dass man die Verantwortung teilen muss, wenn man keine absolute Mehrheit hat", sagte Pabolo Iglesias.

Auf Mallorca ist nach den letzten Wahlen am 26.5.2019 unter der Führung von Francina Armengol ein Linkspakt entstanden. Vertreter von Sozialisten (PSOE), linksökologischer Regionalpartei Més und der Protestpartei Podemos unterzeichneten am 21.6.2019 den "Bellver-Pakt" auf dem Castell de Bellver in Palma de Mallorca. Damit wird die Linksregierung bis 2023 fortgesetzt. Pedro Sánchez scheiterte dagegen das zweite Mal nach 2016 damit, sich zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen und brach dabei mit Podemos-Chef Pablo Iglesias. Der hatte in seiner Rede noch weitere Spitzen gegen Sánchez parat: "Ich bin sicher, dass viele Leute, die für die PSOE (auf den Balearen) gestimmt haben jetzt froh sind, dass wir mit ihnen regieren."

Pablo Iglesias kritisierte außerdem, dass sich die anfänglichen Wahlkampfdebatten zu sehr um den Katalonien-Konflikt und die Exhumierung des Diktators Francisco Franco (1892 - 1975) drehen würden. Stattdessen sollte man sich auf die wirtschaftlichen Probleme konzentrieren, auf die das Land zusteuern würde. /lk