Sechs Jahre nach dem größten Waldbrand auf Mallorca hat am Montag (11.10.) der Prozess gegen den Angeklagten begonnen, der das Feuer im Sommer 2013 durch ein Grillfeuer bei Andratx ausgelöst hatte. Nach eigenem Geständnis hatte der Mann die vermeintlich ausgeglühte Asche am Tag nach dem Grillen auf einen trockenen Gestrüpphaufen geworfen und damit einen dramatischen Waldbrand in der Tramuntana ausgelöst, bei dem 2.400 Hektar Wald verbrannten und das Dorf Estellencs evakuiert werden musste.

Hintergrund: fünf Jahre nach dem Waldbrand von Andratx

Die Schuldfrage bewerten Anklage und Verteidigung höchst unterschiedlich. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft, hohe Geldstrafen sowie eine Entschädigung der Opfer. Verteidiger Joan Sastre plädiert auf Freispruch, da sein unter geistiger Behinderung leidende Mandant aus Unachtsamkeit gehandelt habe. Er habe zudem sofort versucht, das Feuer zu löschen und Hilfe zu holen. Die Feuerwehr, so erklärte der Angeklagte am Montag, hätte eine Stunde gebraucht, um mit dem Löschen zu beginnen. Und schließlich habe das Wetter eine entscheidende Rolle gespielt: "Der Wind hat alles versaut", sagte der Angeklagte, der allein Fragen seines Verteidigers beantwortete. /tg