Bei den Ermittlungen um eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens auf Mallorca ist nun auch eine Freundin des Opfers festgenommen worden. Die 13-Jährige hatte ausgesagt, von einer Freundin unter Druck gesetzt worden zu sein. Ein Sprecher der Nationalpolizei teilte am Freitag (10.1.) mit: "Gestern wurde eine Minderjährige festgenommen, die die mutmaßliche Verbindungsperson zwischen dem Opfer und den mutmaßlichen Tätern war."

Zunächst waren sieben männliche Personen als mutmaßliche Täter festgenommen worden, die nach dem Verhör durch den Haftrichter wieder freigelassen wurden. Der einzige Volljährige unter den Festgenommenen, ein 19-Jähriger, der wegen anderer Delikte in einem Erziehungsheim wohnt und zum Tatzeitpunkt Freigang hatte, versicherte am Donnerstag (9.1.) vor Gericht, dass er mit den Vorfällen nichts zu tun habe. Er sei nur wenige Minuten in der Wohnung gewesen, habe aber keinerlei sexuelle Praktiken gesehen.

Die Justiz ordnete für den Erwachsenen Freilassung ohne Auflagen an. Bei den übrigen sechs Verdächtigen handelt es sich um Minderjährige im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die schon an den Tagen zuvor freigelassen wurden. Der Ermittlungen der Nationalpolizei laufen weiter.

Bei dem Opfer handelt es sich um ein 13-jähriges Mädchen, das in der Nacht von Heiligabend (24.12.) auf den ersten Weihnachtsfeiertag in einer Wohnung in Palmas Stadtviertel Camp Redó und anschließend in einem Auto stundenlang zu sexuellen Praktiken genötigt worden sein soll. Das Mädchen wohnt anscheinend in einem Jugendheim, von dem es mehrfach abgehauen war, so auch an Heiligabend.

Laut der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorcca" gaben die Jugendlichen an, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt hätte. Anscheinend wurden die Vorgänge von einem der Jugendlichen mit dem Handy gefilmt. Dieses Video sei von der Verteidigung der Justiz vorgelegt owrden, um die Verdächtigen zu entlasten.

Das Mädchen vertraute sich am Folgetag einer ihr bekannten Psychologin an. Diese begleitete die 13-Jährige zum Krankenhaus Son Llàtzer, wo Verletzungen festgestellt wurden, die auf Vergewaltigung hinweisen.

Palmas Bürgermeister José Hila verurteilte die Tat und sagte dem Opfer sowie seiner Familie die Unterstützung der Stadt zu. Sonia Vives, Stadträtin für Gleichberechtigung, sprach sich für eine verstärkte Prävention an den Schulen aus. /ff /tg