Das Sturmtief Gloria ist noch nicht ausgestanden: Am Dienstag (21.1.) wurden wegen der Höhe der Wellen mehrere Häuser an der Ostküste von Mallorca geräumt. Betroffen ist die Cala Marçal in Portocolom (Gemeinde Felanitx), hier wurden 14 Anwohner in Sicherheit gebracht. Beamte der Ortspolizei und der Guardia Civil koordinierten die Aktion vor Ort, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Es handle sich um eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme.

Die Wellen erreichten die Häuser direkt an der Küste, wie Augenzeugen berichteten. Einige Anwohner hätten zunächst gedacht, dass es regne, dabei handle es sich um Meerwasser. Es drang in mehrere Wohnungen ein. Gemeldet werden Schäden unter anderem an Türen und Jalousien.

In Port de Pollença wurden unterdessen ein Dutzend Boote vom Sturm aus ihrer Verankerung gerissen und an den Strand geworfen. Man könne sich an kein vergleichbares Unwetter erinnern, erklärtten Anwohner gegenüber dem "Diario de Mallorca". Selbst erfahrene Fischer erklärten, sie hätten noch nie eine so aufgewühlte See an der mallorquinischen Küste erlebt.

Auch in anderen Orten an der Ostküste wurden enorme Wellen beobachtet, so in Porto Cristo, Cala Ratjada oder Cala RatjadaCala Millor. Folgendes Foto aus dem Hafen von Cala Ratjada hat uns Leser Jens Paul per Facebook geschickt.

Die Polizei mahnt Schaulustige, genügend Sicherheitsabstand zum Meer zu halten. Das Sturmtief Gloria hält Mallorca seit dem Sonntag in Atem, vor allem in der Nacht auf Montag kam es zu intensiven Regenfällen und Überschwemmungen. Weiterhin vermisst wird ein Schluchtenwanderer.

Entwarnung am Mittwoch

Am Dienstagnachmittag (21.1.) galten auf Mallorca weiterhin Warnstufe Orange wegen hoher Wellen an der Küste sowie Warnstufe Gelb wegen Regens und starker Windböen. Am Mittwochmorgen wurden die Wetterwarnungen ausgesetzt.

Normalisieren dürfte sich dann auch die Lage in so manchem Supermarkt: Da Häfen auf dem spanischen Festland geschlossen waren, konnten Waren nicht geliefert werden, was sich vor allem bei Obst und Gemüse bemerkbar machte.

Straßensperrungen auf Mallorca

Am Dienstag waren weiterhin zwei Landstraßen wegen Steinschlägen oder Überschwemmungen gesperrt, so die Strecke Alaró-Orient (Ma-2100) und die Landstraße in der Albufera (Ma-3433), die Sa Pobla mit Playa de Muro verbindet. Die weiteren Sperrungen hat der Inselrat inzwischen aufgehoben. Seit Samstag musste die Feuerwehr des Inselrats mehr als 130 Mal wegen der starken Regenfälle ausrücken.

Den aktuellen Stand der Straßensperrungen auf Mallorca können Sie auf dieser Website des Inselrats ablesen.

Pegelstände der Stauseen

Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat unterdessen die aktualisierten Pegelstände der Stauseen in der Tramuntana vermeldet. Sie sind innerhalb einer Woche um 20 Prozentpunkte auf 94 Prozent gestiegen. Der Gorg Blau steht bei 93,75 Prozent seiner Kapazität, der Cúber bei 94,41 Prozent. Insgesamt gingen seit Samstag mehr als 250 Liter pro Quadratmeter im Gebiet der Stauseen nieder. /ff

Zum Hauptartikel: Rekordwellen und überbordende Sturzbäche auf Mallorca