Dass Baugenehmigungen auf Mallorca auch mal eine Angelegenheit von Jahren sein können, hat sich inzwischen herumgesprochen. Die Vereinigung der Bauträger auf der Insel, Proimba, kritisiert nun, dass im Rathaus von Palma de Mallorca allein aus dem Jahr 2019 rund 1.000 Lizenzen noch unbearbeitet sind. Zusätzlich kämen noch einmal so viele aus den beiden Vorjahren hinzu. Proimba spricht von einer "unhaltbaren" Situation, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Frist für eine Baugenehmigung laut Gesetzgeber eigentlich maximal drei Monate beträgt.

Die Bauträger sprechen deshalb von einer "ausgeprägten Krise". Die langen Wartezeiten auf eine Lizenz führten dazu, dass viele Unternehmen und Privatleute vor einer Investition zurückschreckten. Auch die Wohnungsnot und das Problem der steigenden Mietpreise könnten auf diese Weise nicht gelöst werden.

Die zuständige Stadträtin Neus Truyol räumte ein, dass Baugenehmigungen derzeit im Schnitt 15 Monate Bearbeitungszeit haben. Obwohl man bereits Änderungen beim Procedere eingeführt habe, seien die Wartezeiten länger geworden, erklärte die Politikerin. Schuld sei vor allem der Personalmangel.

Hier zeichnet sich Besserung ab. Die Abteilung für Raumplanung im Rathaus kann dieses Jahr mit 500.000 Euro mehr rechnen. Das Geld soll vor allem für neue Mitarbeiter ausgegeben werden, die Baugenehmigungen ausstellen sollen. So soll erreicht werden, dass Ende 2020 Baugenehmigungen nach maximal zwölf Monaten ausgestellt werden können. /jk