Der Reisekonzern Tui will schneller und mehr am wachsenden Kreuzfahrtgeschäft mitverdienen. Deshalb ändert das Unternehmen mit Sitz in Hannover die Struktur seiner Kreuzfahrtbranche und wird künftig die bisher hundertprozentige Konzerngesellschaft Hapag Lloyd Cruises aus dem Unternehmen in das Joint Venture Tui Cruises auslagern, das die Tui gemeinsam mit dem Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean gegründet hat.

Wie es in einer Pressemitteilung der Tui heißt, bewertet der am Freitag (7.2.) in Hamburg unterzeichnete Vertrag die Hapag-Lloyd Cruises mit 1,2 Milliarden Euro. Der Abschluss der Transaktion sei in diesem Sommer vorgesehen. Tui bleibe künftig mit 50 Prozent am Ergebnis der Hapag-Lloyd Cruises beteiligt. Die Tui will mit dem Geschäft bei weniger eigenem Kapitaleinsatz zusätzliches profitables Wachstum erzielen, wie es heißt. Das wäre mit dem eigenen Kreuzfahrtsegment derzeit nicht möglich - wegen weltweiter Engpässe in den Reedereien könne die Flotte von "Mein Schiff", deren Kreuzfahrtschiffe regelmäßig auch Palma de Mallorca ansteuern, erst ab 2023 ausgebaut werden. Demnach sind drei Neubauten für 2023, 2024 und 2026 geplant.

Wie die Tui weiter mitteilt, entsteht durch die Zusammenführung von Hapag-Lloyd Cruises und TUI Cruises unter dem Dach des Joint Ventures ein "führendes europäisches Kreuzfahrtunternehmen" mit einer Flotte von aktuell zwölf Schiffen. Es bleibe aber bei den bewährten zwei Sparten innerhalb des Kreuzfahrtsegments: Tui Cruises wird weiter das deutschsprachige Premiumsegment bedienen. Hapag-Lloyd Cruises ist ausschließlich im Luxus- und Expeditionssegment präsent. /jk