Die Hälfte des Mülls an Mittelmeerstränden stammt vom Tourismus. Und der weitaus größte Teil besteht aus Plastik. Das sind zwei der Ergebnisse der großen Studie Blueislands, die der französische Geowissenschaftler Michael Grelaud am Dienstag (19.2.) auf Einladung des Inselrats auf Mallorca präsentierte.

Die Wissenschaftler des EU-Projekts Blueislands untersuchten mehrere Jahre lang auf acht Mittelmeerinseln - darunter Mallorca - jeweils drei unterschiedliche Strände: einen sehr touristisch genutzten, einen eher von Einheimischen und einen fast unberührten Strand. Auf Mallorca waren das die Playa de Torà in Calvià, der Strand Es Caragol bei Santanyí und der fast naturbelassene Strand Sa Canova bei Artà. Zu verschiedenen Jahreszeiten wurde an diesen Stellen der Müll - einschließlich der kleinen Plastikteilchen, dem sogenannten Mikroplastik - aufgesammelt, katalogisiert und analysiert. Neben Mallorca wurden auch jeweils drei Strände der Inseln Sizilien (Italien), Rab (Kroatien), Malta, Kreta, Mikonos, Rodas und Zypern untersucht.

Bei den insgesamt 150 Müllsammlungen seien 160.000 verschiedene Objekte gesammelt, erklärte Grelaud im Gespräch mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". 80 Prozent davon bestehen aus Plastik und die höchste Konzentration an Mikroplastik fällt im Sommer an.

Die Umweltbeauftragte des Inselrats, Aurora Ribot, nutzte die Präsentation, um auf die besondere Verantwortung der Insel hinzuweisen: "Der Tourismus ist direkt für 50 Prozent des Plastiks an unseren Stränden verantwortlich." Und Mallorca sei "die Mittelmeerinsel mit dem höchsten Touristen-Aufkommen innerhalb des meist verschmutzten Meeres der Welt".