Mit scharfen Worten hat sich der in Spanien lebende britische Buchautor und Pianist zu den Fällen der sexuellen Ausbeutung von jugendlichen Heimbewohnern auf Mallorca geäußert. "Die Verantwortlichen, die ihre Schutzpflicht vernachlässigt haben, sollten entlassen und angeklagt werden und die Opfer sollten die größtmögliche Unterstützung bekommen", twitterte Rhodes, der die eigene Misshandlung in seiner Kindheit in einer Autobiografie verarbeitet hat und seither als Aktivist gegen Kindesmisshandlung bekannt ist.

Rhodes, der Mallorca aufgrund zahlreicher Aufenthalte kenn, fordert "eine komplette, unabhängige, umfassende und von Experten durchgeführte Aufklärung" des Skandals.

Unterdessen hat der spanische Sozialminister Pablo Iglesias (Unidas Podemos) ein neues Gesetz zum Schutz der Kindheit und Jugend gegen Gewalt angekündigt und dies den Kurznamen "Rhodes-Gesetz" (ley Rhodes) gegeben. Es werde sich um die erste Gesetzesinitiative handeln, die das Ministerium unter seiner Leitung in Angriff nehme. In Bezug auf die Vorfälle auf Mallorca erklärte Iglesias: "Das neue Gesetz wird dafür sorgen, dass solche Tragödien weniger wahrscheinlich werden. Aber bis das Gesetz in Kraft tritt, müssen wir handeln. Dringend. Und mit der Unterstützung aller politischen Parteien."

Rhodes hatte sich auf den Skandal auf Mallorca bereits bei der Verleihung der spanischen Filmpreise, der Goyas, bezogen. "Heute gelten meine Gedanken den Jungen und Mädchen in den Jugendheimen auf Mallorca", hatte er dem Publikum erklärt. /tg