Sieben Jahre haben viele Fans des Fußball-Erstligisten Real Mallorca nach dem Abstieg 2013 auf das erste Gastspiel des FC Barcelona im Stadion von Son Moix gewartet. Am Samstag (14.3.) um 18.30 Uhr ist es soweit. Aber: Die Partie wird wie alle anderen Spiele der Primera und Segunda División am Wochenende aufgrund der Corona-Krise ohne Zuschauer stattfinden. Diesen Schritt gab die Spanische Fußball-Liga am Dienstagvormittag (10.3.) bekannt. In einer Mitteilung wurden die Clubs über die Entscheidung informiert, wie zuerst die Sportzeitung "Marca" berichtete. Auch der Spieltag in der Woche darauf soll ohne Publikum über die Bühne gehen. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren Berichte des Gesundheitsministeriums, das zu den "Geisterspielen" riet.

Die mallorquinische Behörde für soziale Angelegenheiten (IMAS) hat die Besuche in Altersheimen wegen der Coronavirus-Gefahr reglementiert. Demnach dürfen Bewohner von Heimen oder Nutzer von Tagesunterkünften nur noch einen Besucher empfangen. Kinder, die jünger als 15 Jahre sind, sollten nach Empfehlung der Behörde auf Besuche verzichten.

Personen, die sich in den letzten 14 Tagen in Risikogebieten wie Italien oder dem Iran aufgehalten haben, sollten ebenfalls eine Besucherpause einlegen. Listen, auf denen die Risikogebiete aufgeführt werden, wurden an die Heime und Tageszentren versandt. Außerdem folgt eine Kampagne mit Plakaten, die über Hygienemaßnahmen wie dem richtigen Händewaschen informiert. Die hiesigen Behörden folgen mit den Maßnahmen Empfehlungen, die vom spanischen Gesundheitsministerium herausgegeben wurde.

Am Dienstag (10.3.) wurden zwei weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus auf Mallorcabestätigt. Es handelt sich um ein Paar, das in Italien Urlaub gemacht hatte. Das Paar wird zu Hause versorgt, der Verlauf der Krankheit wird als nicht gravierend beschrieben. Damit gibt es jetzt 13 gemeldete Fälle auf den Balearen.

Bei den bislang auf den Balearen bestätigten Fällen handelt es sich um folgende Personen:

  • 1. Fall: ein Brite, der sich in Frankreich angesteckt hatte und bereits entlassen ist
  • 2. Fall: eine Frau, die sich derzeit auf der Quarantäne-Station des Landeskrankenhauses Son Espases befindet
  • 3. Fall: eine Frau auf der Quarantäne-Station in Son Llàtzer
  • 4. und 5. Fall: eine Frau und ein Mann im Krankenhaus von Inca
  • 6. Fall: ein Mann im Krankenhaus Son Llàtzer
  • 7. Fall: ein Mann im Krankenhaus Can Misses auf Ibiza
  • 8. Fall: ein Arzt auf Menorca
  • 9. Fall: ein weiterer bestätigter Fall auf Menorca
  • 10. und 11. Fall: zwei weitere bestätigte Ansteckungen auf Mallorca, davon eine Krankenschwester aus Son Llàtzer
  • 12 und 13. Fall: Ein Ehepaar auf Mallorca, das zu Besuch in Italien war

Das balearische Gesundheitsministerium verweist darauf, dass die vorgesehenen Protokolle griffen und kein Grund zur Panik bestehe. Der Krankheitsverlauf bei den bislang angesteckten Personen auf den Inseln sei leicht. Bei Fragen sollten sich Patienten zunächst an die 061 wenden.

Das Coronavirus-Protokoll auf Mallorca

Wie bereits berichtet, sollen Patienten in gutem Gesundheitszustand und ohne Vorerkrankungen vorrangig zu Hause behandelt werden. Sie können auf eigenen Wunsch auch ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Alle Menschen, die Symptome aufweisen und in den vergangenen 14 Tagen in eines der Risikogebiete gereist waren, müssen in einem isolierten Raum entweder zu Hause oder in einem Krankenhaus abwarten, bis das Testergebnis vorliegt.

Sollte ein Urlauber auf Mallorca positiv auf Coronavirus getestet werden, wird er in jedem Fall ins Krankenhaus gebracht. "Danach beginnt die Suche nach den Menschen, mit denen der Erkrankte Kontakt hatte", erklärt der Spezialist für Infektionskrankheiten, Javier Arranz. Die Familienmitglieder oder andere enge Kontakte werden einem Test unterzogen. "Diejenigen, die keine Symptome aufweisen, können sich frei bewegen. Diejenigen mit Symptomen müssen in ihren Zimmern bleiben", sagt Arranz.

Das exakte Prozedere werde je nach der Größe des Hotels modifiziert. Kontaktpersonen des Erkrankten ohne Symptome dürfen auch in ihre Herkunftsländer zurückkehren, müssen dort allerdings melden, dass sie in einen Fall involviert sind.

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