Während die Länder in Deutschland erst nach und nach Bußgeldkataloge verabschieden, um Polizisten bei Verstößen gegen die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus Sanktionen an die Hand zu geben, wurden Zuwiderhandlungen auf den Balearen recht schnell erfasst.

Am vierten Tag des Inkrafttretens der Ausgangssperre (18.3.) registrierte die Polizei bereits 152 Verstöße gegen die Auflagen. Am Samstag (22.3.) stieg die Zahl durch vermehrte Straßenkontrollen auf 512 Sanktionen. Die meisten wollten mit dem Auto zu ihrem Zweitwohnsitz fahren.

Ein ähnliches Bild ergab sich am vergangenen Wochenende (28.3-29.3.), an dem mehr als 1.000 Zuwiderhandlungen aufgenommen wurden. Am Donnerstag (2.4.) stieg die Zahl auf den bisherigen Rekordwert von 670 Verstößen. An dem Tag wurden 6.500 Personen und 6.000 Fahrzeuge angehalten. Insgesamt wurden bislang mehr als 7.000 Vorfälle bearbeitet, bei denen Strafzahlungen drohen.

Immer wieder kommt es auch zu Festnahmen. Am Donnerstag (2.4.) und Freitag nahm die Polizei auf den Balearen sieben Personen in Gewahrsam, die meisten davon in Palma, weil sie wiederholt ohne gute Begründung auf der Straße unterwegs waren. Ein Mann wurde bereits zum achten Mal wiederholt erwischt.

Bürgermeister von Vilafranca muss sich erklären

Offensichtlich ebenfalls gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hat der Bürgermeister von Vilafranca, Montserrat Rosselló. Nachdem sich Nachbarn über Lärm beschwert hatten, der aus einem der Nachbarhäuser drang, trafen Polizisten Montserrat Rosselló mit zwei weitern Personen an. Sie gaben an, gemeinsam gearbeitet zu haben. Dennoch wurde ein Bußgeldverfahren in Höhe von 600 Euro eingeleitet.

Die Opposition im Ort hat bereits den Rücktritt des Bürgermeisters gefordert. Montserrat müsse als Bürgermeister ein Beispiel geben, sagte Joan Nicolau von ARA Candidature Unitària de Vilafranca-APIB. /lk

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