Ein Unternehmen auf Mallorca, das vor acht Jahren Konkurs angemeldet hatte, ist nun in die Schlagzeilen geraten, weil aus dem ehemaligen Bestand der Firma zwei Millionen Atemschutzmasken entwendet und mutmaßlich illegal nach Portugal verkauft worden sind. Der Chef des Unternehmens Oxidoc, der Mallorquiner Miquel Vaquer, bestritt gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" jegliche Verantwortung für den Vorfall.

Das Unternehmen Oxidoc handelte mit sanitären Hilfsmitteln, als es 2012 Konkurs anmeldete. In die Konkursmasse floss auch eine Lagerhalle ein, die in Galician steht und in der sich zwei Millionen Atemschutzmasken des Typs FFP2, sowie weiteres Schutzmaterial im Gesamtwert von fünf Millionen Euro befanden. Vaquer erklärte, dass der eingesetzte Konkursverwalter inzwischen über die Halle verfüge. Er habe sie seit Jahren nicht besucht und war davon ausgegangen, dass die Immobilie längst verkauft worden sei.

Die Guardia Civil nahm einen Makler fest, mit dem Verkauf der Halle beauftragt worden war. Der Mann erklärte, er habe den Auftrag erhalten, die Immobilie leerzuräumen, und wurde freigelassen. Die Aussage wird von der Konkursverwaltung bestritten.

In jedem Fall seien die Masken inzwischen wertlos, erklärte Vaquer als ehemaliger Besitzer des Unternehmens. Die Haltbarkeit solcher Produkte liege bei fünf Jahren. Sie dürften nun nicht mehr für den Einsatz in der Corona-Krise eingesetzt werden.

Der Verbleib des Materials bleibt indes unklar. Anscheinend waren die Masken aus der Verpackung genommen und womöglich über die Grenze nach Portugal gebracht worden. Wie in vielen Ländern herrscht auch in Spanien und Portugal seit Wochen großer Mangel an Masken, Handschuhen und Schutzkleidung. /tg

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