Wann kommen die ersten Urlauber wieder auf Mallorca an? Diese Frage kann wohl niemand derzeit mit Sicherheit beantworten. Der balearische Tourismusminister Iago Negueruela versuchte es am Montagmittag (13.4.) in einer Pressekonferenz mit einer Vorhersage. "Wir werden wohl eine behutsame Rückkehr des Tourismus erleben", sagte Negueruela. In den Monaten darauf werde es laut der Prognosen einen leichten Anstieg der Urlauberzahlen geben. Man dürfe die Zahlen aber keinesfalls mit denen aus den Vorjahren vergleichen. In jedem Falle werde der Urlauberandrang auf den Inseln "winzig" sein. Im Winter dürften die Zahlen dann auch wieder spürbar zurückgehen.

Für die Monate Mai und Juni sieht Negueruela keinerlei Anzeichen, dass Touristen auf die Inseln kommen könnten. Ab Juli sei eventuell mit einer minmalen Rückkehr der spanischen Urlauber zu rechnen.

Insgesamt rechnet Negueruela mit einem Rückgang des Bruttosozialprodukts auf den Inseln in allen Bereichen der Wirtschaft von gut 31 Prozent. Das würde einen Verlust von rund 30 Prozent der Arbeitsplätze bedeuten, mehr als 147.700 Stellen dürften im Zuge der Krise verloren gehen. Die Regierung arbeitet derzeit mit drei Szenarien unterschiedlicher Stufen, das vorher genannte ist das mittlere.

Es sei vorrangig, Menschenleben zu retten. Erst danach komme die Wirtschaft, sagte Negueruela. Dadurch, dass auf den Balearen die Aktivitäten nahezu komplett zum Erliegen gekommen seien, sei die gesundheitliche Lage besser als in vielen anderen Regionen in Spanien.

Negueruela gab auch einen Überblick über die Zahlen der Unternehmen mit Kurzarbeit oder temporärer Freistellung der Mitarbeiter (ERTE). Demnach sind bislang rund 18.000 Anträge auf einen ERTE beim Ministerium eingegangen, etwa 4.200 davon sind bereits bearbeitet. Negueruela sagte, dass nahezu alle Anträge positiv beschieden werden.

Auf den Balearen sind bis dato rund 160.000 Arbeitnehmer von einem ERTE betroffen, das entspricht etwa einem Drittel aller Arbeitsplätze. Um die Anträge schnell bearbeiten zu können, wurde die entsprechende Abteilung von lediglich einem auf jetzt 150 Mitarbeiter aufgestockt. /jk

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