In einem offenen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol von der EU ein Sonderhilfsprogramm für die Balearen gefordert. Angesichts der massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf die Tourismuswirtschaft auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera würden die Ressourcen der Landesregierung und der spanischen Regierung "nicht ausreichen". "Wir brauchen Europa", so die sozialistische Politikerin in dem am Samstag (18.4.) veröffentlichten Schreiben.

Neben den bereits in die Wege geleiteten Hilfsprogrammen auf europäischer und staatlicher Ebene bedürfe es von der Kommission "spezifische Pläne" für Territorien, "in denen, wie bei uns, die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität wegen ihrer hohen Abhängigkeit vom Tourismus länger dauern wird", so Armengol. Wie bereits Anfang der Woche bekannt wurde, geht die balearische Landesregierung von einer weitgehend verlorenen Urlaubssaison aus und befürchtet einen Rückgang des regionalen Bruttoinlandsproduktes um 31,6 Prozent sowie den Verlust von 148.000 Arbeitsplätzen.

Der Unterstützung der europäischen Institutionen käme im Falle der Balearen eine zentrale Rolle zu, so die Ministerpräsidentin. "Wir hoffen auf die Hilfen der Europäischen Kommission, damit die europäischen Bürger sich von einer Krise erholen können, die auf unseren Territorien verheerende Auswirkungen hat und den Wohlfahrtsstaat und die langfristigen Möglichkeiten gefährden kann", schreibt die Ministerpräsidentin.

Ebenso wie der ebenfalls sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez sowie etliche andere Regierungschefs fordert Armengol auf zwischenstaatlicher Ebene eine Vergemeinschaftung der Schulden. /ck

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