Der Brandbrief deutscher Immobilienbesitzer auf Mallorca an die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol schlägt weitere Wellen. In Madrid befragten am Donnerstag (23.4.) Journalisten den spanischen Verkehrsminister José Luis Ábalos, wie die Regierung dazu stehe, deutschen Zweithausbesitzern einen Zugang zu ihren Immobilien zu gewähren. Ábalos sagte, dass man grundsätzlich wolle, dass die Deutschen ihre Wohnungen auf Mallorca genießen können. Es solle geprüft werden, ob es "Möglichkeiten zu einem Kompromiss" geben könne. Dazu sollen Gespräche zwischen den Ländern stattfinden. Viel konkreter wurde er nicht. Grundsätzlich gehe aber die Gesundheit vor. Dies gelte auch bei der Benutzung der Strände. Spanien könne es sich nicht leisten, die unternommenen Anstrengungen zur Bekämpfung des Coronavirus zu gefährden.

In dem scharf formulierten öffentlichen Brief an Armengol hatten ausländische Investoren und Immobilieneigentümer ein schnelles Ende des Alarmzustandes und der Ausgangssperre auf Mallorca gefordert. Man besitze eine oder gar mehrere Immobilien auf Mallorca und habe sich seinerzeit für Investitionen auf der Insel entschieden, da man langfristig von einem sicheren Umfeld ausgegangen sei. "Nun aber habe ich ernste Zweifel an der Rechtssicherheit in Spanien und in den Autonomen Regionen", schreibt der Unternehmer Ralf Becker von der Firma Scharpf Sicherheitstechnik, welcher den Brief aufgesetzt hatte. Das kam nicht bei jedem gut an.

Ferienwohnungen öffnen

Die Vereinigung von Anbietern von Ferienwohnungen auf den Baleren, Habtur Balears, hat in einer Pressemitteilung nahegelegt, kleinere Betriebe und Ferienwohnung bei der Lockerung des Alarmzustandes besonders zu berücksichtigen. Diese Branche würde 20 Prozent des Unterkunftsangebots ausmachen. Für den Fall, dass die großen Hotels geschlossen bleiben, könne dieser Sektor zur Erholung des Tourismus beitragen. Dazu seien Gesundheitskontrollen am Flughafen nötig, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Dies sei die höchste Priorität. /lk

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