Langsam zeichnen sich erste Vorstellungen davon ab, wie das Schulleben auf Mallorca und im übrigen Spanien wieder beginnen könnte. Die Antwort lautet: langsam, sehr langsam, und sehr vorsichtig. Fast zwei Monate lang hat die Schulen auf Mallorca fast niemand betreten. Nun soll schrittweise wieder Leben in die Gebäude einkehren. Die spanische Regierung gab am Montag (4.5.) einen Plan vor, den die Balearen-Regierung umsetzen will. Dabei geht es vor allem auch darum, wie im neuen Schuljahr ab September ein Wiederausbruch der Pandemie verhindert werden kann.

Die Vorhut bilden die Putzkolonnen. Die Reinigungskräfte werden in diesen Tagen die Arbeit aufnehmen, damit zumindest die Lehrerzimmer desinfiziert sind, bevor am Montag (11.5.) - der Tag an dem Mallorca vermutlich in die Phase I des Exitplans eintritt - die Schulleitungen und erste Lehrer wieder in den Schulen erscheinen, um die Arbeit und Räume für die ersten Schüler vorzubereiten.

Die werden wohl frühestens zwei Wochen später, mit Beginn der Phase II des Exitplans, kommen. Sollte Mallorca die Kriterien für diese Phase bis dahin erfüllen, könnte eine reduzierte Zahl von Klassen und Schülern ab dem Montag, 25. Mai, zum Unterricht erscheinen. Der Plan sieht vereinzelten Unterricht vor, insbesondere für die Klassenstufen 10 ("4º de ESO", das Jahr vor Beginn der zweijährigen Oberstufe "Bachillerato") und 12 ("2º de Bachillerato", das Jahr der Abiturprüfungen).

Auch die Abschlussklassen für Auszubildende (Formación Profesional) könnten in den Genuss von Unterricht kommen. Außerdem sollen Vorschulen, Kindergärten und Krippen für diejenigen Kinder bis fünf Jahre öffnen, deren Eltern beide außer Haus arbeiten müssen. Förderunterricht in kleinen Gruppen soll es für alle diejenigen Schüler geben, die in der Hausarrest-Phase den Anschluss verpasst haben.

Neues Schuljahr im September

Bislang gilt es als gesichert, dass das aktuelle Schuljahr wie vorgesehen am 19. Juni endet. Der volle Schulbetrieb beginnt diesen Plänen zufolge erst drei Monate später mit dem neuen Schuljahr ab September. Um eine neue Ansteckungswelle zu verhindern, soll die Zahl der Schüler pro Klasse reduziert werden. Im Gespräch sind 15 Schüler pro Unterrichtsraum. Um dies zu erreichen, könnten die Schüler gruppenweise in die Schule gehen, beziehungsweise im Heimunterricht lernen. Auf diese Weise könnte auch die Zahl der Personen auf den Gängen und auf dem Pausenhof reduziert werden. Die Speisesäle müssten das Essen zeitversetzt servieren. Dasselbe gilt für die Stoßzeiten zu Unterrichtsbeginn und -ende. /tg