Lange hat man sich Zeit gelassen bei der spanischen Zentralregierung in Madrid. Doch seit dem frühen Montagabend (8.6.) steht fest: Ab dem 15. Juni dürfen die ersten deutschen Urlauber wieder auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln einreisen. Das hat die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Dienstag (9.6.) auch auf einer Pressekonferenz bestätigt.

Damit öffnen die Balearen zwei Wochen vor dem Rest des Landes ihre Grenzen. Geplant ist, dass insgesamt bis zu 10.900 Urlauber auf die Inseln kommen, wie der balearische Tourismusminister Iago Negueruela am Dienstag (9.6.) erklärte. Die Mindestdauer des Aufenthalts betrage fünf Nächte.

Geplant wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Balearen-Regierung und den vier Hotelketten Riu, Iberostar. Auf deutscher Seite sind die Reiseveranstalter TUI, DER Touristik und Schauinsland Reisen involviert. Bei ihnen könnten die Buchungen vorgenommen werden.

Auf Mallorca sollen die deutschen Urlauber vor allem an der Playa de Palma und in der Bucht von Alcúdia untergebracht werden. Geplant ist eine Blitz-Quarantäne für die Urlauber, nachdem sie bei der Ankunft auf Covid-19 getestet worden sind.

Das Projekt stehe auch Zweithausbesitzern offen, zu denselben Bedingungen wie den Urlaubern, so Negueruela.

Noch nicht ganz fest steht, wie es für die restlichen Urlauber weitergeht. Während Spanien-Premier Pedro Sánchez zuletzt am Sonntag (7.6.) vom Start am 1. Juli sprach, möchte die Landesregierung schon eine Woche früher beginnen, wenn Alarmzustand und allgemeine Quarantäne-Pflicht auslaufen.

Reaktionen auf Mallorca

Beinahe einhellig fällt die Zustimmung auf der Insel für das Projekt aus. Von Unternehmensverbänden bis hin zu den Gewerkschaften signalisieren alle Beteiligten ihre Zufriedenheit über das Ja aus Madrid. Die Präsidentin der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM, Maria Frontera, sagte: "Wir müssen diesen Anstoß geben, damit die Balearen in aller Welt als sicheres Reiseziel gesehen werden." Laut Frontera müssen nur noch kleinere Details festgezurrt werden, um mit dem Verkauf der Pauschalreisen zu beginnen.

Carme Planas, die Präsidentin des Unternehmerverbandes CAEB, sagte: "Wir müssen alle unsere Anstrengungen bündeln, damit das Projekt funktioniert, um Vertrauen herzustellen." Damit könnten die Balearen Vorbild für die anderen Tourismus-Regionen in Spanien werden.

Unter Anwohnern an der Playa de Palma gab es Proteste wegen des Pilotprojekts. Teile der dort lebenden Bevölkerung haben Angst um ihre Gesundheit und forderten die Stadtverwaltung von Palma auf, das Projekt nicht zu autorisieren. /jk

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