Es brodelt unter den Unternehmern auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln, die ihr Geld im Nachtleben verdienen. In einer Versammlung der Interessensvertretung in Palma haben sie sich für eine Kundgebung ausgesprochen, die am Mittwoch (15.7.) vor dem Consolat de Mar und der benachbarten Vertretung des Tourismusministeriums auf den Balearen stattfinden soll. Treffen wollen sich die Teilnehmer um 11 Uhr am Paseo del Borne. Erwartet werden die Inhaber zahlreicher Diskotheken und Pubs, deren Angestellte sowie Kunden, die über Aufrufe in den sozialen Netzwerken erreicht werden sollen.

Laut dem Präsidenten der Vereinigung der Discobetreiber, Jesús Sánchez, soll die Demonstration dazu dienen, Druck auf den Tourismusminister Iago Negueruela auszuüben, mit dem sich Sánchez im Anschluss an die Kundgebung zu einem Gespräch treffen will. Sollte die Unterredung für die Unternehmer ohne Ergebnis verlaufen, wolle man rechtliche Schritte gegen die Balearen-Regierung einleiten, hieß es. So solle die Politik für die ausbleibenden Einnahmen der Branche haftbar gemacht werden.

Sánchez fordert, dass auf den Inseln auch Diskotheken oder Pubs, die mehr als 300 Personen Platz bieten, wieder öffnen dürfen. Außerdem ist der Zorn groß über die Einschränkung an der Playa de Palma und in Playa de PalmaMagaluf, wo derzeit alle Bars, Pubs und Diskotheken unabhängig von ihrer Größe geschlossen bleiben müssen.

Um die Infektionsgefahr mit Covid-19 einzuschränken, hatte die Balearen-Regierung beschlossen, dass nur kleinere Clubs mit einer Kapazität von bis zu 300 Personen wieder öffnen dürfen, obwohl die Zentralregierung in Madrid keine Einschränkungen mehr in Bezug auf die Größe des Etablissements verlangte. An der Playa de Palma und in Magaluf müssen gar alle derartigen Lokale geschlossen bleiben. Die Unternehmer beschweren sich über diese Ungleichbehandlung und verweisen darauf, dass umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte existierten, mit denen eine Öffnung ohne Bedenken möglich sei.

Die Branche ist laut Jesús Sánchez für die Inseln ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Nach seinen Angaben setzen die Lokale im Jahr rund eine Milliarde Euro um. 600 Millionen davon entfallen auf die großen Diskotheken, die derzeit nicht öffnen dürfen. /jk