Mit einer Staatstrauerfeier im Park des Königspalasts in Madrid hat Spanien am Donnerstagvormittag (16.7.) den mehr als 28.400 Todesopfern der Covid-19-Pandemie gedacht. An der überkonfessionellen Trauerzeremonie nahmen zusammen mit dem spanischen Königspaar zahlreiche Vertreter aus Politik und der Zivilgesellschaft teil. Anwesend waren unter anderen sämtliche Mitglieder der spanischen Regierung, die Ministerpräsidenten aller Autonomen Regionen und Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Geistliche verschiedener Kirchen unterstrichen den überkonfessionellen Rahmen der Veranstaltung. Von den politischen Parteien blieb allein die rechtsextreme Partei Vox dem Akt fern, den sie als "Zeremonie der Entschuldigung" der Regierung bezeichnete.

Bei der kurzen Zeremonie von etwa 35 Minuten sprachen König Felipe VI., Herando Fernández Calleja als Bruder des verstorbenen Journalisten José María Calleja und Aroa López Martín als Krankenschwester des Hospital de Vall d'Hebron in Barcelona. Der Staatschef erinnerte an die "moralische Verpflichtung" der Gesellschaft gegenüber den Opfern: "Lasst uns gemeinsam, lasst uns vereint alle unsere Willenskraft, all unsere Können, all unser Wissen, unsere Kraft und unser Engagement einsetzen, um mit Vertrauen und Hoffnung in die Zukunft zu schauen", forderte König Felipe VI.

"Die Erinnerung ist unsere Pflicht", sagte Fernández Calleja, der die Rednerliste eröffnete. Im Anschluss erinnerte López Martín an die schlimmsten Tage der Pandemie: "Es war sehr hart. Wir fühlten uns machtlos. Mit diesem brutalen Gefühl der Unsicherheit und dem enormen Druck, während des Prozesses immer neu zu lernen und Entscheidungen zu treffen", erklärte sie. Die übrigen Anwesenden legten Blumen nieder. Eine kleine Gruppe von Demonstranten erwartete die Teilnehmer nach der Veranstaltung am Ausgang des Parks, um ihre Unzufriedenheit mit dem Umgang mit der Krise auszudrücken und vorbeifahrenden Regierenden zu beschimpfen. /tg

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