Der spanische König Felipe VI. und Regierungschef Pedro Sánchez haben sich am Mittwochmittag (12.8.) in Palma de Mallorca getroffen. Der König ist zur Zeit mit seiner Familie im Sommerurlaub auf der Insel und empfing den spanischen Premier in seiner Sommerresidenz im Marivent-Palast. Sánchez flog Mallorca von der kanarischen Insel Lanzarote aus an, wo er ebenfalls ein paar Tage Urlaub verbringt.

Die Treffen zwischen Regierungschef und König gehören zum gewohnten Sommerprogramm auf Mallorca. In der aktuellen Konstellation - König Felipe und Premier Sánchez - findet es in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt.

Das Staatsoberhaupt und der Regierungschef unterhielten sich über die dringenden Probleme des Landes. Dazu gehörten die sich häufenden Ansteckungen der Covid-19-Pandemie - weltweit und auch in Spanien - sowie die durch die Coronakrise stark angeschlagene spanische Wirtschaft, wie Sánchez nach dem Gespräch in einer kurzen Pressekonferenz erklärte. Auch über die besondere Situation auf Mallorca und den Nachbarinseln habe man gesprochen.

Ob sich König Felipe VI. bei dem Gespräch auch über den Verbleib seines Vaters, Altkönig Juan Carlos, geäußert hat, blieb geheim. Wie schon bei der letzten Pressekonferenz erklärte Sánchez, dass das Königshaus und die Regierung zwei "voneinerander unabhängige Institutionen" seien. Als Regierungschef sei es nicht an ihm, diese Angelegenheiten zu kommentieren. Dies sei Aufgabe "des Betroffenen selbst" - also von Juan Carlos - oder "des Königshauses". König Felipe stellte sich nicht den Fragen der Presse.

Gegen den ehemaligen spanischen König Juan Carlos wird wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung ermittelt. Inmitten des Skandals zog Juan Carlos vergangene Woche aus dem Königspalast aus und verließ das Land. Bislang ist unbekannt, wo sich Juan Carlos künftig aufhalten wird.

Hintergrund: Exil de Altkönigs sorgt für Zündstoff in der Balearen-Regierung

Nach der Unterhaltung mit dem König und einer anschließenden Pressekonferenz wird sich Sánchez mit der Balearen-Präsidentin Francina Armengol unterhalten. /tg