Wachsam sein und Sicherheitsmaßnahmen einhalten - der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich nach der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes vom Freitag (14.8.) für ganz Spanien mit Ausnahme der Kanaren sehr differenziert zum Urlaub auf der Insel geäußert. Er wisse, wie sehr viele Deutsche gerade Mallorca als Urlaubsziel schätzten, so der Politiker in einem Interview in den Tagesthemen am Samstag (15.8., externer Link). Die Reisewarnung sei kein Reiseverbot. "Deswegen kann man natürlich den Urlaub fortsetzen, soll ihn auch fortsetzen, aber eben wachsam sein, Abstand halten, Hygiene-Regeln, Alltagsmasken in bestimmten Situationen."

Auch gerade im Urlaub müsse man gut aufeinander aufpassen, auch wenn es gesellig und gelassen zugehe, so Spahn: "Das Virus macht keine Ferien." Der Minister betonte zudem, dass man an der Kostenfreiheit der Tests für Reiserückkehrer festhalten wolle. Das Testen dürfe im Interesse der Gesundheit aller keine finanzielle Frage sein. Hintergrund: Mit der Erklärung zum Risikogebiet müssen Urlaubsheimkehrer nun verpflichtend einen Test nachweisen.

Hintergrund: Reisewarnung für Spanien mit Ausnahme der Kanaren

Auch wenn der Reiseveranstalter Tui Pauschalreisen bis einschließlich 24. August abgesagt hat, verzichten viele Urlauber laut dem Konzern auf die Möglichkeit, den Urlaub sofort abzubrechen. "Viele Gäste melden sich bei uns und möchten bleiben", so Tui-Chef Marek Andryszak zur "Bild am Sonntag". Das betreffe etwa Gäste in Hotels oder Fincas auf dem Land. "Viele Gäste sagen uns, sie fühlen sich auf Mallorca sicherer als zu Hause, aber wir haben jetzt zunächst einmal diese neue Einstufung."

Der Reiseveranstalter Alltours unterdessen informiert: "Bei Reisen nach Mallorca haben die Kunden die Wahl, ob sie die Reise antreten. Alternativ können sie ihren Urlaub mit Abreisen bis einschließlich 15.09.2020 kostenfrei stornieren", heißt es in einer Pressemitteilung vom Samstag. "Neubuchungen für Mallorca sind ebenfalls weiterhin möglich. Die unternehmenseigenen allsun Hotels bleiben geöffnet." Der Konzern verweist zudem ebenfalls auf die Test- und Quarantäne- sowie Hygiene-Auflagen. „Wir überlassen es den Kunden, ob sie ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten", wird alltours-Inhaber Willi Verhuven zitiert.

Hintergrund: Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf Mallorca

Während sich Hoteliers und Geschäftsleute in Tourismuszonen auf Mallorca, speziell an der Playa de Palma, pessimistisch gegenüber den mallorquinischen Lokalmedien äußern und der Hauptsaison ein umgehendes Ende prophezeien, versucht sich der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Zweckoptimismus. Man habe es mit einer Ausnahme-Saison zu tun, in der geöffnet und geschlossen werde in Abhängigkeit vom Verhalten der wichtigsten Quellmärkte, so der Sozialist am Samstag gegenüber dem Regionalsender "IB3". Nun gehe es darum, dass die Corona-Zahlen auf den Balearen schnell wieder besser würden.

Neue Zahlen veröffentlicht das balearische Gesundheitsministerium wieder am Montag (17.8.), den derzeitigen offiziellen Stand lesen Sie hier. Am Freitag meldete das spanische Gesundheitsministerium für ganz Spanien 58,17 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (externer Link). Ein Wert von 50 ist dabei einer der Indikatoren, anhand derer das Auswärtige Amt eine Region oder ein Land als Risikogebiet einstufen kann. Zu Wochenbeginn sollen auch weitere Restriktionen unter anderem zur Versammlungsfreiheit sowie einem Rauchverbot bei fehlendem Sicherheitsabstand, die die spanische Regierung am Freitag angekündigt hatte, auf Ebene der spanischen Regionen umgesetzt werden. /ff

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