Der erst vor Kurzem gegründete Verein zum Schutz von Port de Pollença (Asociación para la Defensa del Port de Pollença, Asdepp) hat an einigen Stränden der Gemeinde im Norden von Mallorca erneut Verschmutzung des Meerwassers durch Fäkalien gemessen.

Nachdem den Mitgliedern der Nachbarschaftsvereinigung dort am Montag (28.9.) verdrecktes und schäumendes Wassser aufgefallen war, ließen sie an den Stränden Albercutx und l'Ullal Wasserproben entnehmen. Am Donnerstag (1.10.) bekamen sie die Laborergebnisse zurück: Die Werte waren noch schlechter als die der zu Beginn des Monats am Llenaire-Strand entnommenen Proben.

In den Proben vom L'Ullal-Strand wurden 8.000 kolonienbildende Einheiten von Escherichia-Coli-Bakterien pro Milliliter Wasser gemessen - deutlich über der Obergrenze von 500. Zudem wurden 8.000 koloniebildende Einheiten von Enterokokken festgestellt. Hier liegt der Referenzwert eigentlich bei maximal 185.

Hintergrund: Hoteliers und Anwohner von Pollença fordern Lösung das Schmutzwasserproblems

Am Strand von Albercutx wurde derselbe Wert an koloniebildenden Einheiten von Escherichia-Coli-Baktieren gemessen und 400 von Enterokokken. Laut der Daten müsste das Baden an den beiden Stränden verboten werden, findet der Verband.

Erst vor einigen Tagen hatte die Stadtverwaltung einen Antrag auf Komplettsanierung des Hafens von Port de Pollença der Opposition genehmigt. Bürgermeister Tomeu Cifre zweifelt allerdings am Nutzen und stellte klar, dass die Sanierung kein "Allheilmittel darstelle". Die Mitglieder der Nachbarschaftsvereinigung richteten sich daraufhin mit einem Brief an ihn und forderten ihn auf, die Streits zwischen den verschiedenen Parteien beizulegen und sich auf die Lösung des Schmutzwasserproblems zu konzentrieren.

Schon in den vergangenen Monaten hatten Hoteliers und Anwohner mehrfach über Schmutzwasser an den Stränden des Ortes geklagt und die Stadtverwaltung zum Handeln aufgefordert. /sw