Der Besitz einer Immobilie zur Ferienvermietung in der Gemeinde Calvià wird ab dem kommenden Jahr teurer: Der Gemeinderat des Ortes hat am Montag (5.10.) eine Änderung der Gebührenordnung beschlossen, die unter anderem eine Anhebung der Müllgebühren für Häuser und Wohnungen beinhaltet, die mehr als 60 Tage im Jahr an Urlauber vermietet werden. Ab 2021 werden diese Unterkünfte in dieselbe Kategorie wie Hotels eingestuft und müssen ab dann pro Gästebett 88,84 Euro für die Entsorgung des Mülls bezahlen. Bislang galten für die Ferienvermietung dieselben Tarife wie für einen Privathaushalt. In Calvià bewegten sich die jährlichen Gebühren üblicherweise zwischen 110 und etwa 250 Euro für eine Immobilie zwischen 70 und 200 Quadratmeter. Bürgermeister Alfonso Rodríguez sicherte zu, die Müllgebühren im kommenden Jahr nicht anzuheben.

Die Änderung wurde mit den Stimmen der Linksregierung im Ort beschlossen, ist allerdings noch nicht definitiv, weil in der kommenden Zeit noch Eingaben dagegen gemacht werden dürfen. Kritik kam bereits im Plenum, das per Videokonferenz abgehalten wurde, von der Opposition. María de la Consolación Fernández hält den Zeitpunkt für diese Änderung für "wenig geeignet", mitten in der Coronakrise. Vox-Gemeinderätin Carolina Esteban protestierte, weil sie nicht glaubt, dass eine Ferienunterkunft mehr Müll als ein gewöhnlicher Haushalt produziere. Und PP-Gemeinderätin Luisa Jiménez begrüßte zwar, dass die Gebühren für das kommende Jahr nicht angehoben werden, wollte aber wissen, ob eine Erhöhung die gesamte Legislaturperiode ausgeschlossen wird.

Bürgermeister Rodríguez verteidigte die Änderung und sagte: "Ferienvermietung ist eine wirtschaftliche Aktivität. Und als solche muss sie auch behandelt werden und ihre Abgaben leisten. Das ist nur gerecht." /jk