Der deutsche Reisekonzern Tui bietet ab dem 15. Oktober wieder Reisen nach Mallorca an. Das bestätigte der MZ am Freitagmorgen (9.10.) ein Tui-Sprecher. Demnach beziehe sich das Angebot der Mallorca-Reisen zunächst einmal auf den Zeitraum vom 15. bis zum 31. Oktober, wie Sprecher Aage Dünhaupt erklärte. "Gäste mit bestehender Buchung können sich entscheiden ob sie ihren Urlaub antreten oder stornieren/umbuchen. Urlauber, die kurzentschlossen noch in den Herbstferien verreisen möchten, haben damit die Möglichkeit, nach Mallorca zu fliegen", teilte Dünhaupt weiter mit.

Mallorca sei ein beliebtes Reiseziel, das aufgrund der kurzen Flugzeit auch gern kurzfristig gebucht werde. "Wie bei den Kanarischen Inseln besteht auch hier der Wunsch von Gästen dorthin zu reisen." Jetzt bleibe abzuwarten, wieviele Gäste das Angebot nutzen werden. Zunächst hatten die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" und andere spanische Medien mit Berufung auf Informationen der balearischen Landesregierung über die Pläne berichtet.

In den vergangenen Wochen seit Beginn der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes am 14. August hatte die Tui Pauschalreisen nach Mallorca oder zu den Nachbarinseln abgesagt. Die nun ankommenden Reisenden werden laut "Diario de Mallorca" nicht von Tuifly transportiert, sondern auf andere Fluglinien wie Eurowings oder EurowingsLufthansa umgebucht. Untergebracht werden sollen die Urlauber in den offenen Hotels an der Playa de Palma, in Alcúdia und in AlcúdiaCala d'Or. Nach Angaben von Tui-Sprecherin sind derzeit das Riu Festival an der Playa de Palma, der Robinson Club und das Inturotel Esmeralda Park in Cala d'Or dabei sowie in Alcúdia die beiden Häuser Alcúdia Garden und Iberostar Albufera Park. Noch am Dienstag (6.10.) hatte Sprecher Dünhaupt erneute Pauschalurlaube mit Tui auf Mallorca vorläufig ausgeschlossen.

Begonnen wurde stattdessen mit Pauschalreisen auf die Kanaren. Am 3. Oktober landete der erste Flieger der Tui mit Urlaubern auf Teneriffa und Fuerteventura. Tui hatte die Reisen auf die Inseln im Atlantik wieder aufgenommen, weil dort das Pandemiegeschehen noch ein Stück günstiger ist als auf den Balearen. Außerdem beginnt mit dem Herbst auf den Kanaren nun die Hauptsaison.

Der Chef des Touristikkonzerns TUI, Friedrich Joussen, hatte in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" am Donnerstag (8.10.) dafür plädiert, die Reisewarnungen sehr viel differenzierter zu sehen. Wörtlich sagte er: "Man sollte die Lage in der konkreten Region ansehen und nicht alles über einen Kamm scheren. Hamm wurde zum Risikogebiet erklärt, aber nicht ganz Nordrhein-Westfalen oder ganz Norddeutschland. Wenn man Spanien zumacht, kann es sein, dass auf Menorca nicht ein Fall war, und auf Mallorca ist die Hauptstadt Palma betroffen, aber doch nicht die ganze Insel. Es wird ein ganzes Land zum Risikogebiet erklärt, obwohl die Fallzahlen das für die Urlaubsregionen gar nicht hergeben. Das ist nicht sachgerecht." /tg

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