Die EU-Gelder aus dem Wiederaufbaufonds "Next Generation" sollen einen lang gehegten Traum auf Mallorca wahr machen: Der Flughafen Palma de Mallorca soll künftig per Straßenbahn an die Playa de Palma, das Zentrum und das Landeskrankenhaus Son Espases angeschlossen werden. Das erklärte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Dienstag (20.10.) vor dem versammelten Regionalparlament. Zum Auftakt der Debatte zur Lage der Region warb sie für den Entwurf zum Haushalt 2021, über den das Plenum am Donnerstag (22.10.) abstimmt.

Der Etat sieht eine drastische Erhöhung der öffentlichen Ausgaben vor und bezieht dabei noch zu beantragende Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds ein. Diese sollen zum Beispiel eingesetzt werden, um ein Forschungszentrum zu den Folgen des Klimawandels an Palmas alter Hafenmole einzurichten und eine Bahnlinie von Palmas Innenstadt zur Playa de Palma und zum Flughafen zu führen. In die andere Richtung soll die Straßenbahn von der Plaça d'Espanya zum Landeskrankenhaus Son Espases fahren.

Wörtlich sagte Armengol in der Rede: "Ich verrate schon mal, dass unter den großen Projekten, die wir vorschlagen, um die Gelder des EU-Fonds zu nutzen, eine Straßenbahnlinie sein wird, die die Bucht von Palma mit dem Flughafen Son Sant Joan und dem Arenal von Llucmajor verbindet. Diese Investition sieht Arbeiten in Höhe von mehr als 485 Millionen Euro vor und ist bereits beantragt. Und sie sieht eine wichtige Neuerung vor: Die Verbindung der Plaça d'Espanya mit Son Espases als Straßenbahn, wobei ein guter Teil der Gleise des Sóller-Zugs genutzt wird."

Umweltschutz und Innovation

Armengol nannte weitere Projekte, die auf den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera mit EU-Geldern finanziert werden sollen. Ein bereits bestehendes biomedizinisches Cluster aus Universität und Unternehmen soll internationale Investitionen anlocken und ebenso mit Geldern aus Brüssel in Höhe von 169 Millionen Euro gefördert werden. Biotechnologien, Neuerungen in der Künstlichen Intelligenz und weitere innovative Forschungsfelder sollen in den Gewerbeparks Parc Bit auf Mallorca und Centre Bit auf Ibiza verknüpft werden.

Maßnahmen zum Schutz des Wassers nehmen einen großen Raum im neuen Haushalt ein. Zudem will man die Müllvermeidung, das Recycling und die Kompostierung auf allen Inseln vorangetrieben werden. Ebenso wichtig seien der Ausbau alternativer Energien sowie die Förderung von Elektroautos und des öffentlichen Nahverkehrs. Acht neue Bildungszentren sollen auf den Inseln eingerichtet werden, die die Investition von 60 Millionen Euro vorsehen, so Armengol. /tg