Versagen und Geschäftemacherei zu Lasten der Umwelt wirft die Nichtregierungsorganisation Greenpeace dem Recycling-Unternehmen Ecoembes auf Mallorca vor. Statt Plastikflaschen und andere Umverpackungen als Wertstoffe zu verwerten, werde ein Großteil der Plastikverpackungen verbrannt oder lande schließlich in der Natur. Die Organisation stützt ihre Vorwürfe auf eine veröffentlichte Studie und Bildmaterial einer großen illegalen Deponie mit Plastikflaschen in der Nähe von Felanitx.

In einer Pressemitteilung vom Dienstag (20.10.) titelt Greenpeace: "Ecoembes lügt." Seit zwei Jahren habe man dem Unternehmen die Wiederverwertung der Umverpackungen anvertraut. In dieser Zeit sei es nicht gelungen, die "Plastiklawine" zu stoppen. "Eine Untersuchung auf Mallorca steht symbolisch für das, wie Ecomembes mit Verpackungen umgeht", schreibt Greenpeace. In den Recyclinghof auf Mallorca seien 2017 rund 21.500 Tonnen Plastik eingegangen. Davon seien 8.000 Tonnen in der Müllverbrennungsanlage gelandet. "Das bedeutet, dass praktisch 40 Prozent der Verpackungen, die auf dem Recyclinghof ankommen, am Ende verbrannt werden", heißt es in der Pressemitteilung.

Zusätzlich landen viele Verpackungen in der Natur. Greenpeace veröffentlicht Fotos und Videos von einer offenbar großen illegalen Müllhalde bei Felantix. Auf den Bildern sind tausende von halb verrotteten Plastikverpackungen zu sehen.

"Wenn ein Unternehmen ein Produkt in einer Umverpackung auf den Markt bringt (Plastik, Aluminium, Metall, Tetra-Paks), druckt es einen grünen Punkt darauf, was bedeutet, dass sie einen Prozentsatz dafür zahlt, dass Ecoembes die Verpackung zurücknimmt und recycelt. Aber von allen Plastikverpackungen, die von den Bürgern gekauft werden, nimmt Ecoembes nur 25 Prozent zurück, und der Rest verschmutzt die Umwelt", klagt Greenpeace an. Das Unternehmen sei ein Monopol, hinter dem große "Unternehmen wie Coca-Cola, Nestlé und P&G" stünden. Dieses Monopol verhindere effektivere Recyclingmethoden. /tg