Der Lockdown für Manacor, der ab 0 Uhr in der Nacht auf Donnerstag (29.10.) gilt, umfasst das unmittelbare Stadtgebiet, nicht aber die Ortsteile der Gemeinde an der Küste. Wie aus dem balearischen Gesetzblatt vom Mittwoch hervorgeht, bleiben das Krankenhaus und das Gewerbegebiet außen vor, mit eingeschlossen sind dagegen die Urbanisationen von Son Talent, die Pferderennbahn, die Bar Jordi des Racó und der Sportpark.

Die balearische Landesregierung hatte den Lockdown nach gestiegenen Corona-Zahlen angeordnet. Bereits kurz nach der Ankündigung durch die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Dienstagmittag (27.10.) waren die Straßen in Manacor wie leergefegt. Viele Menschen blieben zu Hause, obwohl die Maßnahmen erst in der Nacht von Mittwoch (28.10.) auf Donnerstag in Kraft treten. Die Straßencafés blieben fast leer.

Hier gilt der Lockdown:

"Es ist schon seit Tagen sehr ruhig auf der Straße, aber jetzt ist fast niemand mehr unterwegs", meint Joana Amer vom Lokal Can Garanya gegenüber dem "Diario de Mallorca". "Die Menschen bleiben zu Hause." Die Gäste seien am Dienstag reihenweise ausgeblieben, hat auch Antonio Fullana von der Bar Mingo festgestellt. "Am Mittag waren es nicht mal mehr 20 Prozent der normalen Gästezahl." Die Vorschrift, dass maximal 50 Prozent der sonst erlaubten Kundenzahl gestattet sind, werde deswegen praktisch keine Auswirkungen haben.

Allerdings herrschte bei vielen Passanten zunächst Unsicherheit über das Ausmaß und die Dauer des Lockdowns. So heißt es zwar, dass die Stadt für mindestens zwei Wochen nur noch unter Angabe triftiger Gründe verlassen und betreten werden dürfe. Der Shutdown betrifft aber offenbar nur die Kernstadt selbst, nicht aber die zur Gemeinde gehörenden Ortsteile an der Ostküste - Informationen zum Umfang des Gebietes sollten noch bekanntgegeben werden. Ungeklärt ist zum Beispiel die Frage, ob Bürger, die außerhalb des Ortskerns wohnen, zum Einkaufen oder für Erledigungen in die Stadt fahren dürfen oder einen anderen Ort aufsuchen müssen.

Das ist erlaubt, das ist verboten

Beschlossen sind ähnliche Restriktionen wie zuvor im Fall von Stadtvierteln in Palma: Die Menschen dürfen sich innerhalb des Gebiets frei bewegen, auch wenn empfohlen wird, möglichst zu Hause zu bleiben und die Kontakte nach Möglichkeit auf die Menschen zu beschränken, die zum eigenen Haushalt gehörden. Das Betreten und Verlassen der Lockdown-Zone ist für bestimmte Zwecke erlaubt, so etwa für das Aufsuchen des Arztes oder der Apotheke, der Arbeit oder der Schule, auch der Gang zum Friedhof zu Allerheiligen ist gestattet.

Restaurants dürfen nur noch Gäste im Freien bedienen, dort nur jeden zweiten Platz besetzen und müssen um 22 Uhr schließen.

Der Entscheidung vorausgegangen war eine Videokonferenz der Gesundheitsministerin mit dem Bürgermeister der Möbelstadt, Miquel Oliver. Dieser hatte die Bürger in den sozialen Netzwerken zu erhöhtem Verantwortungsbewusstsein aufgerufen. Nach 106 aktiven Fällen in Manacor am Freitag vergangener Woche wurden am Montag bereits 184 aktive Corona-Infektionen registriert. Die Inzidenz pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen 14 Tagen lag in der Gemeinde zuletzt bei 459.

Angesichts der Corona-Zahlen hatte das Krankenhaus von Manacor verstärkte Maßnahmen von der Landesregierung gefordert und ein allgemeines Besuchsverbot ausgesprochen. Derzeit dürfen nur Patienten und Angestellte das Krankenhaus betreten. Manacor ist nach Palma die zweitgrößte Stadt von Mallorca und liegt im Osten der Insel.

Balearenweit gilt seit Sonntag eine nächtliche Ausgangssperre, die zwischen 0 und 6 Uhr in Kraft ist. /ff

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf den Balearen

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