Die steigende Arbeitslosigkeit und die mangelnden Einkünfte vieler Familien auf Mallorca lassen das Thema der Zwangsräumungen von Wohnungen wieder neu aufflammen. Allein in der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca standen am Dienstag (3.11.) vier Wohnungsräumungen auf dem Programm. Eine davon wurde durch Proteste der Anwohner verhindert. In den anderen drei Fällen verhinderte die Polizei durch Absperrung der Straße die Präsenz von Demonstranten. Die Bewohner mussten ihre Unterkünfte verlassen.

Schon vor den offiziell für 9.30 Uhr angesetzten Zwangsräumungen im Carrer Sol begann die Polizei um 8 Uhr mit der Absperrung der Straße. Eine von der Bürgerinitiative Stop Desnonaments angesetzte Gegendemonstration konnte die Räumungen deshalb nicht verhindern. Der Sprecher Joan Segura beschwerte sich, dass man der Gruppierung das Demonstrationsrecht genommen habe.

Wenig später hatten die Demonstranten mehr Erfolg. Im Carrer Tomàs Rul·lan konnten sie mit einer Demonstration um 13.30 Uhr verhindern, dass eine Familie mit drei kleinen Kindern - eines von ihnen mit Behinderung - aus ihrer Wohnung ausziehen musste. Die Zwangsräumung wurde verschoben. Das Rathaus bedauerte, dass man Betroffenen von Zwangsräumungen zur Zeit keine leerstehenden Sozialwohnungen anbieten könne, da alle belegt seien. Das Angebot, in ein städtisches Heim zu ziehen, sei von der Familie abgelehnt worden, hieß es bei der Stadt. /tg