Ein Abteilungsleiter von Emaya, den Stadtwerken von Palma de Mallorca, muss sich einen neuen Job suchen. Der Mann hatte trotz einer Krankschreibung Tanzstunden gegeben. Das Oberlandesgericht bestätigte die fristlose Kündigung, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Der Mitarbeiter war fast 40 Jahre bei den Stadtwerken und kassierte ein monatliches Gehalt von knapp 4.000 Euro. Wegen Kniebeschwerden hatte er Probleme beim Gehen und beantragte im November 2017 eine Krankschreibung, die ihm bis zum Februar des Folgejahres bewilligt wurde.

Emaya hatte den Verdacht, dass im Unternehmen die Krankschreibungen ausgenutzt werden, um anderen Tätigkeiten nachzugehen. Daher engagierten die Stadtwerke einen Privatdetektiv. Dieser erwischte den Abteilungsleiter im Januar beim fröhlichen Tanz in einer Bar im Gewerbegebiet Son Castelló. Die Kellnerin bestätigte, dass der Mann drei Mal wöchentlich Tanzstunden in dem Lokal gibt und dafür kassiert.

Nachdem der Detektiv seinen Bericht bei Emaya eingereicht hatte, kündigten die Stadtwerke dem Abteilungsleiter fristlos. Dieser zog vors Gericht und bekam in erster Instanz Recht. Emaya sollte ihm zudem eine Entschädigung in Höhe von 150.000 Euro bezahlen.

Das Oberlandesgericht kippte das Urteil und erklärte die fristlose Kündigung ohne Abfindung für rechtskräftig. Das Verhalten des Mannes sei ein grober Verstoß gewesen. Angestellte müssen während der Krankschreibung dafür sorgen, schnellstmöglich wieder gesund zu werden. /rp