Die balearische Landesregierung darf den erweiterten Nationalpark Cabrera alleine verwalten, ohne die spanische Zentralregierung einzubeziehen. Das hat jetzt der Oberste Gerichtshof in Spanien entschieden und damit Madrid in seine Schranken gewiesen. Die Entscheidung vom Freitag (13.11.) ist somit eine Bestätigung für die balearische Linksregierung, die im Sommer 2019 vor Gericht gezogen war.

Mit der Vergrößerung von Anfang 2019 war der Nationalpark auf das Neunfache seiner bisherigen Fläche gewachsen und zu einem der wichtigsten Schutzgebiete des Mittelmeers geworden. Zwar ist die Landesregierung bereits seit 2009 für die Verwaltung von Cabrera zuständig. Allerdings hatte die spanische Zentralregierung 2019 argumentiert, dass die Verwaltung des erweiterten Meeresgebiets Sache von Madrid sei. Die Landesregierung dagegen verwies darauf, dass die Initiative zur Erweiterung von den Balearen ausgegangen sei und es sich um ein zusammenhängendes Schutzgebiet handle.

Die Vergrößerung war nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Sprung. Umfasste der Nationalpark schon bis dahin eine große Meeresfläche, wird mit den zusätzlichen 80.000 Hektar Fläche die Unterwasserwelt bis zu einer Tiefe von rund 2.000 Metern geschützt. Argumentiert wurde vor allem mit zwei Schutzfiguren, die im spanischen Nationalparkgesetz vorgesehen, in der Praxis aber noch nirgendwo umgesetzt sind - zum einen Tiefseekorallenriffe, zum anderen die Lebens-, Transit- und Reproduktionsgebiete von Delfinen und Walen.

Hintergrund: Nationalpark Cabrera XXL: Eldorado für Wale, Delfine und Tiefseekorallen