Wenn schon viele Weihnachtsmärkte in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie wesentlich kleiner oder gar komplett ausfallen, dann sollen Mallorcas Städte zur Weihnachtszeit zumindest besonders hell und festlich strahlen. Das mögen sich die Verantwortlichen in den Rathäusern ob der derzeizigen Stimmung gedacht haben und schöpfen beim Thema Weihnachtsbeleuchtung aus dem Vollen.

In Palma werden beispielsweise in diesem Jahr insgesamt 1.160 Bäume sowie 200 Palmen mit Weihnachtsbeleuchtung geschmückt - das sind fast 200 mehr als im vergangenen Jahr. Außerdem wurden 30.000 weitere Meter Girlanden installiert, so dass es in diesem Jahr insgesamt 265.580 laufende Meter geben wird. Darüber hinaus wird zum ersten Mal ein 23 Meter hoher Baum im Parc de la Mar aufgestellt, unter dem sich die Menschen fotografieren lassen können.

Gleich fünf Straßen mehr im Vergleich zum vergangenen Jahr werden in diesem Jahr illuminiert. So erstrahlen nun auch die Straßen Torcuato Luca de Tena (Pere Garau), Indalecio Prieto (Son Gotleu), Camino de Son Rapinya, General Riera und Jaume Balmes. Zudem werden insgesamt 33 Straßen und Plätze mit neuen Materialien ausgestattet - darunter Plaça Major, Mercat, Ample und Volta de la Mercè, Blanquerna, Can Brondo, Joan Crespí, Jovellanos, Oms, Orfila, Plaça del Olivar, Puigdorfila, Rafael Rodríguez Méndez, Reis Catòlics, Sant Felip Neri, Sant Nicolau, Tous i Maroto und Verge de la Salut, um nur einige zu nennen.

"In diesem Jahr werden wir ein anderes Weihnachten erleben, mit weniger Aktivitäten, so dass die Lichter eine Attraktion für unsere Stadtviertel und das Stadtzentrum sein werden", so Palmas Bürgermeister José Hila. Auf diese Weise wolle man den lokalen Handel fördern und so kleinen Unternehmen, Restaurants, Cafés und Bars sowie den Menschen, die dort arbeiten, helfen. Ziel sei es, dass die Menschen vor Ort ihre Weihnachtseinkäufe machen und eben nicht bei den großen Internet-Plattformen wie Amazon und Co. Außerdem solle die besondere Weihnachtsbeleuchtung die Menschen in dieser schwierigen Zeit erfreuen.

Anders als in den Jahren zuvor wird die Weihnachtsbeleuchtung in Palma wegen Corona aber nicht mit einem großen Spektakel, das stets Tausende Menschen in der Innenstadt mitverfolgten, eingeschaltet. Stattdessen wird die Beleuchtung irgendwann am Donnerstag, den 26. November - also einen Tag vor dem "Black Friday", sozusagen still und heimlich angeknipst.

Diese umfassende Weihnachtsbeleuchtung lässt sich Palma mit 1,4 Millionen Euro - das sind rund 400.000 Euro mehr als im Vorjahr - auch einiges kosten. Inbegriffen ist da jedoch auch schon die Erneuerung der Materialien, die Lagerung sowie der Auf- und Abbau.

Mehr als 220 Lichtpunkte in Manacor

Noch heller und festlicher soll in diesem Jahr auch die zweitgrößte Stadt Mallorcas erstrahlen: In Manacor sollen ebenfalls jede Menge neue Beleuchtungselemente und Lampen aufgehängt sowie große beleuchtete Skulpturen aufgestellt werden. Insgesamt würden mehr als 220 Lichtpunkte und mehr als 1000 beleuchtete Skulpturen in der Gemeinde zur Weihnachtszeit leuchten, kündigte die Stadtverwaltung an.

Manacor ist besonders von der Coronakrise betroffen, nachdem die Stadt wegen stark gestiegener Covid-19-Zahlen für mindestens vier Wochen abgeriegelt wurde. Mit der besonderen Weihnachtsbeleuchtung will die Stadtverwaltung deshalb den lokalen Handel unterstützen und letztlich auch den Menschen in der Stadt Freude bereiten.

Neue Lichtelemente und Dekorationen wird es beispielsweise in den Avenidas Mossèn Alcover, del Tren und Fra Juníper Serra sowie am Passeig de na Camel-la und Passeig Ferrocarril geben. Ein großer Weihnachtsbaum und zwei Rentiere wurden bereits auf der Plaça de sa Bassa aufgestellt. In wenigen Tagen wird in Na Camel-la eine fünf mal fünf Meter große Weihnachtskugel installiert, zwei Sterne auf der Plaça Ramon Llull und zwei weitere große Sterne am Eingang von Porto Cristo und an der Ausfallstraße nach s'Illot aufgehängt.

Durch die finanzielle Unterstützung von verschiedenen Unternehmen und anderer Stellen würden für die Stadt nur "minimale Kosten" entstehen, teilte die Stadtverwaltung mit.

Einen anderen Weg in der Krise geht man derweil in Calvià: In der Gemeinde im Südwesten von Mallorca, zu der auch Ortschaften wie Santa Ponça oder Peguera gehören, wird es in diesem Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung geben. Stattdessen will man dort das gesparte Geld - rund 130.000 Euro - für soziale Maßnahmen ausgeben.