Die Schausteller auf Mallorca sind verzweifelt. Seit acht Monaten sind sie wegen der Pandemie arbeitslos und folglich ohne Einnahme oder Unterstützung, wie sie beklagen. Kosten und Ausgaben haben sie trotzdem. Daher mussten viele auf die wenigen persönlichen Ersparnisse, die sie hatten, zurückgreifen. Doch auch die seien mittlerweile aufgebraucht.

Um ihrem Unmut Luft zu machen und für eine Lösung der Situation zu kämpfen, demonstrierten am Dienstag (17.11.) mehrere Dutzend betroffene Familien vor dem Parlament in Palma de Mallorca.

Hintergrund: Mallorcas gestrandete Schausteller

Unter den Betroffenen ist auch Francisco Javier Orus, der einen Autoscooter betreibt. "Ich habe nicht einmal Geld für Essen", sagt er gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". "Wir wollen keine Hilfe, wir wollen einfach nur arbeiten, um weiterzumachen", betont Javier Orus.

Wenig Verständnis hat er da auch dafür, dass die Behörden genehmigt haben, dass ein Zirkus auf dem Gelände in Son Fusteret aufgebaut wurde, während ihm und anderen Schaustellerfamilien seine Arbeit weiterhin verweigert werde.

Dass große Jahrmärkte oder Messen derzeit nicht stattfinden können, verstehe man. Die Schausteller fordern jedoch, ihre Fahrgeschäfte und Buden in kleinerem Rahmen aufbauen zu dürfen, wobei der Sicherheitsabstand in jedem Fall gewahrt werden würde.

Auch Bernat Bisquerra, Vorsitzender des Vereins der Schausteller, hat bereits mehrmals versucht, mit dem Gesundheitsministerium zu verhandeln. Bisher habe sich leider keine Lösung gefunden. Die Schausteller können weiterhin nicht arbeiten.

Viele Schausteller, erzählt er, hätten sich zu Beginn der Saison neue Fahrgeschäfte oder Buden angeschafft und dafür Kredite aufgenommen. Das Geld dafür könnten sie derzeit wegen fehlender Einnahmen kaum aufbringen. /sw