Schlag gegen illegale Schleppertätigkeiten auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln: Die Nationalpolizei hat zwei mutmaßliche Mitglieder einer Schlepperbande festgenommen, die zahlreiche Nordafrikaner auf die Inseln gebracht haben soll. Es soll sich dabei um eine der aktivsten Gruppen handeln, die eine rege Tätigkeit auf der Strecke zwischen dem algerischen Dellys und den Balearen an den Tag legt, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" schreibt.

Die Nationalpolizei nahm die Ermittlungen auf, als am 28. Oktober ein Boot mit elf Migranten an der Küste von Formentera landete. Unter den Passagieren des Bootes sollen sich Mitglieder der Schlepperbande aufgehalten haben. Am 12. November nahmen Polizisten von Ibiza einen der beiden mutmaßlichen Schlepper fest.

Am Dienstag (17.11.) schlug die Nationalpolizei in einem Hotel in S'Arenal (Gemeinde Llucmajor) zu. Dort war ein anderer mutmaßlicher Schlepper untergebracht, weil er auf der Überfahrt Kontakt zu einem positiv auf Covid-19 getesteten Migranten hatte. Auch diesen nahm die Polizei fest. Bekannt wurde auch, dass ein dritter Beteiligter der Gruppe einen weiteren Migranten im Hotel verprügelt haben soll, weil dieser mit der Polizei zusammengearbeitet hatte.

Die Vorgehensweise der Schlepperbande ist offenbar immer dieselbe: Die Mitglieder suchen in Nordafrika nach Menschen, die nach Europa gelangen wollen. Diese müssen zwischen 600 und 1.000 Euro zahlen und werden dann zumeist von einem Mitglied der Bande auf einem kleinen Boot über das Mittelmeer in die Nähe der Balearen gebracht. Allein in diesem Jahr wurden auf den Inseln bereits mehr als 100 Boote mit über 1.200 Migranten registriert. /jk