"Terranostra", der erste kooperative Supermarkt der Insel, wird zu Weihnachten in Palma de Mallorca seine Pforten öffnen. Das Konzept besteht darin, lokale Produkte aus ökologischer Landwirtschaftanzubieten; bezahlt wird weder mit Bargeld noch mit Karte. Den Mitgliedern wird stattdessen alle zwei Wochen von ihrem Konto abgebucht, was sie gekauft haben. Zudem müssen sie dem Laden drei Stunden pro Monat an Arbeitszeit zur Verfügung stellen, um die drei festangestellten Mitarbeiter zu unterstützen.

Der Supermarkt befindet sich in der Straße Alfons el Magnànim 24 und zählt bereits rund 200 Mitglieder, die je einen Aufnahmebeitrag von 100 Euro zahlen mussten. Josep Ramon Balanzat, einer der Initiatoren, erklärt, das Projekt solle einen bewussten und alternativen Konsum fördern, und sich von den großen Ketten unterscheiden.

Hochwertige Bioprodukte für alle

Die Bio-Produkte sollen, wenn immer es möglich ist, aus lokalem Anbau stammen. Des Weiteren umfasst das Sortiment Hygiene- und Reinigungsprodukte. Die meisten Artikel werden unverpackt angeboten, um Plastikmüll zu vermeiden. Nach dem einmaligen Beitrag von 100 Euro sollen die Mitglieder die Produkte zu fairen Preisen erhalten. "Das Ziel ist, hochwertige Bioprodukte für alle anzubieten, ohne dass der gesamte Lohn davon verschlungen wird", so Balanzat.

Terranostra arbeitet mit der Associació de Productors d'Agricola de Mallorca (Apaema), der Vereinigung ökologischer Landwirte, sowie mit neun lokalen Bauern zusammen. Ein eigenes Team kümmert sich seit mehreren Monaten darum, neue Kontakte zu weiteren Erzeugern aufzubauen, um das Sortiment ausbauen zu können. Das Angebot des Supermarkts soll laut Balanzat zu 80 Prozent den Bedarf einer Familie decken. Bio-Fleischprodukte aus regionaler Produktion sollen auf Bestellung erhältlich sein, jedoch nicht Teil des täglich ausgestellten Angebots darstellen.

Nicht-Mitglieder sollen mehr bezahlen

Ein Teil der Ladenfläche wird nicht für den Verkauf bestimmt sein, sondern für Aktivitäten wie Workshops und Vorträge. Auch soll es einen Kinderbereich geben sowie die Möglichkeit, vor Ort einen frischgepressten Saft zu trinken und sich zu unterhalten.

Die Eröffnung von Terranostra war eigentlich bereits für November vorgesehen, doch die Umbauarbeiten im Laden haben den Termin verzögert. Der Plan sieht vor, den Supermarkt später auch für Nicht-Mitglieder zu öffnen, die dann allerdings 25 Prozent mehr für die Produkte bezahlen müssen. /bro