Es gibt wieder einmal neue Zahlen zum wirtschaftlichen Desaster auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln in diesem Corona: Nach einer Studie des Dachverbandes der Unternehmervereinigungen, CAEB, ist das Bruttoinlandsprodukt auf den Inseln im dritten Quartal um 30,1 Prozent geschrumpft.

Für das gesamte Jahr 2020 geht die CAEB von einem Rückgang von rund 25 Prozent aus, und damit um rund das Doppelte von dem, was für Spanien insgesamt erwartet wird. Die Studie, die am Donnerstag (10.12.) veröffentlicht wurde, attestiert den Balearen eine langsamere Erholung als erwartet. Geschuldet sei das "dem drastischen Rückgang des Tourismus".

Wenig überraschend ist vor allem der Dienstleistungssektor schwer gebeutelt. Die CAEB stellt einen Rückgang von 33,2 Prozent fest. Im zweiten Quartal waren es sogar 37,8 Prozent. Die Unternehmen hätten Umsatzeinbußen von 43,1 Prozent hinnehmen müssen, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ging um 15,2 Prozent zurück. Die Zahl der Urlauber nahm gar um 74,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab. Rund sechs Millionen Urlauber weniger als im dritten Quartal 2019 kamen in diesem Jahr auf die Inseln.

Der industrielle Sektor war ebenfalls deutlich schwächer als im vergangenen Jahr. Die Wirtschaftsleistung ging um 21,1 Prozent zurück. Die Baubranche, neben dem Tourismus einer der Wirtschaftsmotoren der Inseln, ging im dritten Quartal um 9,2 Prozent zurück, nachdem es im zweiten Quartal bereits 20,9 Prozent waren.

Starke Einbußen gab es auch beim privaten Konsum, der laut der CAEB im dritten Quartal um 31,3 Prozent einbrach. Hier machte sich vor allem das Fehlen der Teilzeitresidenten bemerkbar, die 82,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum ausgaben. /jk