Der auf der Finca Es Canons nahe Artà im Nordosten von Mallorca geplante Campingplatz kommt bei der Bevölkerung in dieser Ecke der Insel gar nicht gut an. Bewohner der nahegelegenen Orte sowie vor allem ausländische Zweithausbesitzer haben in zwei Kampagnen im Internet bereits nach wenigen Stunden etwa 1.400 Unterschriften gegen das Projekt der balearischen Landesregierung gesammelt.

Die Initiatoren der Unterschriftensammlungen, darunter auch eine Deutsche, halten das Vorhaben für einen "schweren Fehler", weil es nicht zum "(Tourismus-)Modell passt, das wir wollen". Die Landesregierung wird darum gebeten, das Projekt in seiner Größenordnung noch einmal zu überdenken. Die Dimensionen des geplanten Campingplatzes seien unvereinbar mit dem Landschaftsschutz und der Artenvielfalt.

Die Kritiker stellen sich dabei nicht völlig gegen das Vorhaben. Die Ausmaße des Campingplatzes sollten allerdings an die Verhältnisse angepasst werden, um die Finca nicht zu gefährden. Auch die Umweltschutzorganisation Gob gab sich in einer Stellungnahme kritisch gegenüber dem Projekt. Laut dem Gob fehlten bisher Studien zu den Auswirkungen des Campingplatzes. Die Umweltschützer sprechen sich ebenfalls gegen die Dimensionen aus. Nach Angaben des Gob geht es um 13.400 Quadratmeter Fläche, die durch die Einrichtungen belegt würden, davon 10.500 Quadratmeter für den Parkplatz.

Nach Plänen der Landesregierung sollen bis zu 250 Personen in Zelten oder Wohnwagen unterkommen. Wie es heißt, sind Mitarbeiter der balearischen Forstbehörde Ibanat bereits dabei, auf der Fläche die nötige Infrastruktur herzurichten. Unter anderem soll es Pickniktische und -bänke geben, zudem Feuerstellen und andere Freizeitmöglichkeiten. Auch kleine Waschräume mit Duschen sowie ein Empfangshäuschen werden errichtet. Zudem sollen alle Einrichtungen barrierefrei sein. /jk